Ökumenischer Rat der Kirchen - Mitteilung vom 6. Dezember 2016
Israelisches Vorgehen gegen hochrangige ÖRK-Mitarbeiterin ist ungerecht, uninformiert und diskriminierend
In einem beispiellosen Vorgehen gegenüber einer hochrangigen Mitarbeiterin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und Vertreterin der ökumenischen Bewegung wurde gestern die beigeordnete ÖRK-Generalsekretärin Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri am internationalen Ben-Gurion-Flughafen festgehalten, verhört und ausgewiesen.
In einer Erklärung vom 6. Dezember als Reaktion auf die Festnahme, das Verhör und die Ausweisung der beigeordneten ÖRK-Generalsekretärin Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri bei ihrer Ankunft am Flughafen von Tel Aviv heißt es: Der ÖRK "bedauert zutiefst die israelische Feindseligkeit gegenüber den ÖRK-Initiativen für einen gerechten Frieden für sowohl Palästinenser als auch Israelis".
Phiri war unterwegs zu geplanten Konsultationen mit Kirchenleitenden in Jerusalem im Rahmen des Ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel (EAPPI) - eines der zahlreichen Programme und Aktivitäten, die der ÖRK weltweit unterstützt.
Da Phiri das einzige afrikanische Mitglied der ÖRK-Delegation ist und gleichzeitig die einzige Person, der die Einreise verwehrt wurde, und da als Grund für ihre Ausweisung "Prävention illegaler Immigration" angegeben wurde, hat der ÖRK seine Anwälte beauftragt, sofort Einspruch gegen "dieses offensichtlich ungerechte und diskriminierende Vorgehen gegenüber Phiri" zu erheben.
"Die im Verhör vorgebrachten und heute in den Medien veröffentlichten Anschuldigungen gegenüber dem ÖRK und dem EAPPI-Programm sind völlig unzutreffend", erklärte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit. "Ich bin äußerst überrascht und bestürzt, dass das israelische Innenministerium seine Entscheidungen anscheinend auf falsche und unzuverlässige Quellen stützt."
Hintergrund:
Das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) ist die
konkrete Antwort auf einen Appell von Kirchenleitenden in Jerusalem an den
Ökumenischen Rat der Kirchen im Jahr 2002. Sie schrieben in einem Brief:
"Wir bitten respektvoll um den Schutz aller Menschen, um einen Beitrag zur
Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens und der Sicherheit für die
Angehörigen des israelischen und palästinensischen Volkes zu leisten.
Weiterhin möchten wir alle friedliebenden Menschen überall auf der Welt
auffordern, zu uns zu kommen und sich unserer Demonstration für einen
gerechten Frieden anzuschließen."
Mehr als 70 Kirchen, ökumenische Gremien sowie kirchliche Dienste und Werke in 22 Ländern in Afrika, Asien, Europa, Nordamerika und Lateinamerika beteiligen sich aktiv an dem Programm. Fast 1.800 Begleitpersonen waren bereits im Einsatz.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) fördert die Einheit der
Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche
Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem
ÖRK inzwischen 348 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen
Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen
Traditionen in mehr als 140 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge
Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des
ÖRK ist Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von
Norwegen.
Erklärung zur Festnahme und Ausweisung der beigeordneten
ÖRK-Generalsekretärin:
http://www.oikoumene.org/de/press-centre/news/resources/documents/general-secretary/statement-on-detention-and-deportation-of-wcc-associate-general-secretary/
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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. Dezember 2016
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org
veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2016
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