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BUNDESLIGA/530: Männer - 11. Runde (SB)


Konkurrenz praktisch nicht mehr vorhanden


Auch vor dem großen Finale in Berlin sind noch Überraschungen möglich. Daß der Aufsteiger aus der 2. Bundesliga West, DJK Aachen, in Runde 11 am 8. April ausgerechnet den noch amtierenden Deutschen Meister aus Solingen mit 5:3 bezwingen könnte, wäre vorher keine Wette wert gewesen. Gastgeber Aachen bewies jedoch das Gegenteil, was unter der Hand vielleicht auch zeigt, daß man in Solingen nach den Pleiten der letzten Wochen ziemlich mit den Nerven runter ist. Selbst am Spitzenbrett mit dem holländischen Weltklassespieler Anish Giri mußten die Klingenstädter eine Niederlage einstecken. Julio Ernesto Granda Zuniga opferte im Mittelspiel eine Qualität und stellte seinen Gegenspieler so vor taktische Probleme, die Giri unter Druck nicht sinnvoll lösen konnte. Aachen feierte weitere Erfolge über Christian Braun, der Predrag Nikolic im Endspiel niederrang, und Jorden van Foreest gegen Markus Schäfer, während Solingen lediglich über Borki Predojevic einen Siegpunkt einfahren konnte. Für Solingen ist die Saison damit endgültig gelaufen. Ob am Ende noch ein Podestplatz drin sein wird, muß angesichts der Leistungen in Aachen erst einmal bezweifelt werden.

Im Parallelduell trennten sich Trier und Mülheim mit einem 4:4, aber der Ausgang lag lange in der Schwebe. Zunächst gingen die Domstädter am Schlußbrett über Andrei Nestor Cioara in Führung, doch Mülheim konterte über Patrick Zelbel und Thomas Beerdsen, so daß erst Mircea Parligras, der Konstantin Landa das Nachsehen gab, das Mannschaftsremis rettete.

Bayern München war Gastgeber am vergangenen Wochenende, aber am Samstag war gegen Hockenheim nichts zu holen. Gegen ihre hoch favorisierten Gegner unterlagen die Bajuwaren klar mit 2,5:5,5, wobei lediglich Linus Johansson gegen Rainer Buhmann den Ehrenpunkt sichern konnte. Für Hockenheim siegten Alexander Moiseenko, David Howell, Ivan Saric und Arik Braun. Aufgrund der Solinger Pleite stiegen die Rennstädter so im Klassement auf Platz 3 auf.

Dagegen feierte die MSA Zugzwang München am Samstag ihren ersten Bundesliga-Sieg. Erstaunlich genug mußte Griesheim beim 5:3-Erfolg der Bayern den Kopf hinhalten. Zwar konnte Nicolas Georgiadis für die Hessen punkten, aber bis auf weitere vier Remisen war nicht mehr zu holen, während für München Gerald Hertneck, Stefan Kindermann und Erasmus Gerigk eine frohe Stimmung verbreiteten.

Hartumkämpft waren die Spiele im Weserstadion. Bremen spekulierte auf einen Sieg, aber Dresden hatte etwas dagegen einzuwenden und ging am vorletzten Brett über Hans Möhn, der David Smerdon ins Abseits schickte, sogar in Führung. Und die Sachsen legten noch einen drauf, als Roven Vogel gegen den erfahrenen Vlastimil Babula brillierte, aber Bremen rettete schließlich das 4:4 durch Siege von Zahar Efimenko und Zbynek Hracek.

Mit demselben Ergebnis trennten sich auch Hamburg und Schwäbisch Hall, obwohl das Team aus Baden-Württemberg in der Summe doch die besseren Chancen besaß. Allein, nur Anthony Wirig konnte einen vollen Punkt einbringen, während auf hanseatischer Seite Dmitrij Kollars seinen ersten Sieg der Saison einfuhr.

Baden-Baden war angesichts der Entwicklungen guter Dinge. Die Konkurrenz um den Meistertitel fiel nach dem 6,5:1,5 gegen König Tegel noch weiter zurück. Praktisch steht Baden-Baden mit vier Punkten Vorsprung vor dem Zweitplazierten Schwäbisch Hall als Champion schon jetzt fest.

Während die Rote Laterne an König Tegel ging, konnten sich die Schachfreunde Berlin mit einem souveränen 5,5:2,5-Sieg über Speyer-Schwegenheim aus der Abstiegszone bringen. Die Pfälzer hingegen müssen mit einem Punkt vor MSA Zugzwang München und Griesheim auf dem letzten Nichtabstiegsplatz um den Klassenerhalt noch bangen.


Runde 11, am 8.4.2017

Hamburger SK - SK Schwäbisch Hall 4:4

Duda, Jan Krzysztof - Inarkiev, Ernesto 0,5:0,5
Grandelius, Nils - Gharamian, Tigran 0,5:0,5
Kempinski, Robert - Cornette, Matthieu 0,5:0,5
Miton, Kamil - Le Roux, Jean-Pierre 0,5:0,5
Ernst, Sipke - Wirig, Anthony 0:1
Ftacnik, Lubomir - Womacka, Mathias 0,5:0,5
Kollars, Dmitrij - Zeller, Frank 1:0
Carlstedt, Jonathan - Raykhman, Alexander 0,5:0,5


SV Werder Bremen - USV Dresden 4:4

Fressinet, Laurent - Almasi, Zoltan 0,5:0,5
Bluebaum, Matthias - Nisipeanu, Liviu-Dieter 0,5:0,5
Efimenko, Zahar - Gajewski, Grzegorz 1:0
Hracek, Zbynek - Paehtz, Elisabeth 1:0
Babula, Vlastimil - Vogel, Roven 0:1
Werle, Jan - Neef, Maximilian 0,5:0,5
Smerdon, David - Moehn, Hans 0:1
Koop, Thorben - Hoffmann, Paul 0,5:0,5


FC Bayern München - SV Hockenheim 2,5:5,5

Fedorovsky, Michael - Howell, David 0:1
Johansson, Linus - Buhmann, Rainer 1:0
Lindgren, Philip - Saric, Ivan 0:1
Belezky, Alexander - Moiseenko, Alexander 0:1
Richter, Wolfgang - Baramidze, David 0,5:0,5
Reich, Thomas - Braun, Arik 0:1
Meister, Peter - Rau, Hannes 0,5:0,5
Unzicker, Ferdinand - Boguslawski, Oleg 0,5:0,5


MSA Zugzwang - SV Griesheim 5:3

Bromberger, Stefan - Georgiadis, Nicolas 0:1
Kindermann, Stefan - Krassowizkij, Jaroslaw 1:0
Mons, Leon - Grabarczyk, Miroslaw 0,5:0,5
Hertneck, Gerald - Jarmula, Lukasz 1:0
Zysk, Robert - Walter, Stefan 0,5:0,5
Gerigk, Erasmus - Baskin, Robert 1:0
Hoffmeyer, Falk - Grimm, Julius 0,5:0,5
Eichler, Christoph - Grabarczyk, Bogdan 0,5:0,5


DJK Aachen - SG Solingen 5:3

Granda Zuniga, Julio Ernesto - Giri, Anish 1:0
van Foreest, Jorden - Ragger, Markus 0,5:0,5
Dambacher, Martijn - Predojevic, Borki 0:1
Burg, Twan - Smeets, Jan 0,5:0,5
Hoffmann, Michael - L'Ami, Erwin 0,5:0,5
Braun, Christian - Nikolic, Predrag 1:0
van Foreest, Lucas - Schaefer, Markus 1:0
Capone, Nicola - Schroeder, Kevin 0,5:0,5


SG Trier - SV Mülheim Nord 4:4

Lupulescu, Constantin - Fridman, Daniel 0,5:0,5
Parligras, Mircea-Emilian - Landa, Konstantin 1:0
Goloshchapov, Aleksander - Zelbel, Patrick 0:1
Bobras, Piotr - Hausrath, Daniel 0,5:0,5
Cyborowski, Lukasz - Saltaev, Mihail 0,5:0,5
Jaracz, Pawel - Dinstuhl, Volkmar 0,5:0,5
Kolbus, Dietmar - Beerdsen, Thomas 0:1
Cioara, Andrei-Nestor - Warmerdam, Max 1:0


Speyer-Schwegenheim - Schachfreunde Berlin 2,5:5,5

Neiksans, Arturs - Melkumyan, Hrant 0:1
Feller, Sebastien - Vocaturo, Daniele 0,5:0,5
Kantans, Toms - Kraemer, Martin 0,5:0,5
Meskovs, Nikita - Mista, Aleksander 0:1
Starostits, Ilmars - Schreiner, Peter 0:1
Shytaj, Luca - Lauber, Arnd 1:0
Csonka, Attila Istvan - Baldauf, Marco 0,5:0,5
Mager, Denis - Thiede, Lars 0:1


OSG Baden Baden - SK König Tegel 6,5:1,5

Wojtaszek, Radoslaw - Stern, Rene 0,5:0,5
Vallejo Pons, Francisco - Rabiega, Robert 1:0
Bacrot, Etienne - Richter, Michael 1:0
Shirov, Alexei - Moreno Tejera, Emilio 0,5:0,5
Naiditsch, Arkadij - Muse, Mladen 1:0
Movsesian, Sergei - Bruedigam, Martin 0,5:0,5
Meier, Georg - Fruebing, Stefan 1:0
Nielsen, Peter Heine - Sarbok, Torsten 1:0


 Stand nach der 11. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
OSG Baden Baden
SK Schwäbisch Hall
SV Hockenheim
SG Solingen
SV Mülheim Nord
USV Dresden
SV Werder Bremen
Hamburger SK
SG Trier
DJK Aachen
Schachfreunde Berlin
Speyer-Schwegenheim
MSA Zugzwang
SV Griesheim
FC Bayern München
SK König Tegel
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
22
18
17
16
15
13
13
12
11
11
10
5
4
4
3
2
65,5
54  
54,5
57,5
47  
50  
49,5
46,5
44,5
41,5
46  
34  
28,5
28  
30  
27  

11. April 2017


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