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SCHACH-SPHINX/02587: Und Jericho fiel (SB)


Schwarz hatte keine besonders glückliche Hand bewiesen und war mit der Entwicklung seiner Figuren ins Hintertreffen geraten. Sein Bauernvorteil spielte angesichts der Ziellosigkeit seiner Streitkräfte keine Rolle, und so besaß Weiß eine gefährlich anwachsende Initiative. Dessen ungeachtet machte die schwarze Stellung einen soliden Eindruck. Opfermut war schon nötig, um diese Mauern zu überrennen. Die Politik der Stützpunkte - der weiße Springer auf d5 fesselt fast im Alleingang die schwarzen Truppen - hatte ihm dergleichen Mittel zugeschanzt. Für den weißen Angriff sprach ferner, daß die beiden schwarzen Schwerfiguren auf der zweiten Reihe blinde Statisten waren und es bis zum Ende der Partie blieben. Also, Wanderer, wie verschaffte sich Weiß in Anbetracht der kämpferischen Überlegenheit seiner Figuren einen posaunenartigen Sieg?



SCHACH-SPHINX/02587: Und Jericho fiel (SB)

Stama - Cehlov
UdSSR 1975

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Matthew Sadler wurde seinem Ruf als unverbesserlicher Abenteuerer des 64feldrigen Brettes wieder einmal gerecht, als er mit dem überraschenden Turmzug 1.Tb6xa6! den weißen Vorteil sicherstellte. Nun verbot sich das direkte Schlagen 1...Da8xa6 wegen 2.Dh5xe8+ Le7-f8 3.Tf1xf5! e6xf5 4.e5-e6 und gegen die Drohung 5.De8-f7+! Tg7xf7 6.e6xf7# wäre keine Verteidigung möglich gewesen. Sein Kontrahent Plaskett wich daher mit seiner Dame nach 1...Da8-c8 aus. Nun hingen zwei weiße Figuren, aber Sadler ließ die Katze nun endgültig aus dem Sack: 2.Tf1xf5! e6xf5 3.Sg5xh7! - dieser Zug war eben mit der schwarzen Dame auf a8 nicht möglich gewesen, jetzt allerdings bildete er das Kernstück der weißen Gewinnkombination - 3...Dc8xa6 - da 3...Tg7xh7 4.Ta6-g6+ Th7-g7 5.Tg6xg7+ Kg8xg7 6.e5-e6+ Le7-f6 7.Dh5-g5+ widerstandslos verliert - 4.Sh7-f6+ Le7xf6 5.Dh5xe8+ Kg8-h7 6.e5xf6 und Schwarz streckte die Waffen. Zieht der Turm, so folgt 7.f6-f7 mit Vernichtung.


Erstveröffentlichung am 08. April 1999

25. Januar 2010