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SCHACH-SPHINX/02617: Gerechtigkeit läßt sich nicht erzwingen (SB)


Das Schachspiel hat seine eigene Gerechtigkeit, seinen eigenen Wert und seine eigene Wahrheit, ungetrübt, rein, edelmütig, unbestechlich. Wo anders als in der Auseinandersetzung exakter Berechnungen, in der Folge der Gedanken unter mathematischer Prämisse lassen sich solche Kunstwerke gegen den plumpen Zufall erzwingen? Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte der Nachziehende einen ganzen Turm geopfert, um seinen Bauern bis nach a2 vorrücken zu können. Seine Kalkulation war nicht ohne Bestand. Alles sah nun danach aus, als müßte Weiß seinen Mehrturm für den gefährlichen Freibauern hergeben, wonach sich ein Endspiel mit großem Remischarakter ergeben würde. Doch zwischen Wirklichkeit und Wunsch verläuft keine gerade Bahn. Mathematik läßt sich eben nicht gefühlsbetont meistern, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02617: Gerechtigkeit läßt sich nicht erzwingen (SB)

Estrin - Boey
Fernpartie 1981

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wie schön sie auch lockte, mit schillernden Farben, vertrautem Gesicht, als nach 1.Dg5-f6+ Dc7-g7 die Hoffnung vorbeirauschte, war Schwarz um eine Enttäuschung reicher, denn Weiß spielte 2.Te6-e7!! und gewann. Alternativ stand Schwarz nämlich nur vor der Wahl Damenverlust oder Matt durch 2...Dg7xf6 3.Te7xh7#


Erstveröffentlichung am 18. April 1999

04. Februar 2010