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SCHACH-SPHINX/02646: Tief versteckte Pointe (SB)


Weiß hatte im heutigen Rätsel der Sphinx die Abtauschvariante im Damengambit gespielt. Wenig ehrgeizig? Nun, taktische Möglichkeiten verbergen sich auch in der unscheinbarsten Variante. Weiß verstand es jedenfalls vortrefflich, mittels des Minoritätsangriffs Schwächen auf dem Damenflügel des Nachziehenden zu provozieren. Schließlich verstärkte er den Druck auf der c-Linie bis zur Unerträglichkeit und konnte dann auf originelle Weise die Partie für sich entscheiden. In der vorliegenden Stellung hatte Weiß zuletzt 1.b4-b5! gezogen. Schwarz dachte lange nach, ehe er sich zu 1...Ta7-c7 entschloß. Damit gab er einen Bauern, konnte jedoch den weißen Angriff nicht im geringsten abschwächen und unterlag später. Für eine solche Entscheidung müssen schwerwiegende Gründe vorliegen. Auf den ersten Blick scheint 1...c6- c5 eine brauchbare Alternative zu sein, oder nicht, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/02646: Tief versteckte Pointe (SB)

Kotow - Ragosin
Moskau 1949

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Alexander Aljechin ließ es erst gar nicht zu einem Endspiel mit einer etwas schlechteren Stellung kommen, sondern nahm Weiß durch eine mehrzügige, mit einem Bauernopfer verbundene Kombination alle Siegesaussichten: 1...Sf6-e4! 2.Sc3xe4 Ld8xh4! 3.Se4-d6 Lb7-d5 4.e3-e4 Tf8-d8! - nun entsteht ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern - 5.Sd6xf7 Kg8xf7 6.e4xd5 Td8xd5 7.Td2xd5 e6xd5 8.Tf1-d1 Lh4-f6! 9.Le2- f3 Ta8-c8 10.Lf3xd5+ Kf7-e7 11.b2-b3 Lf6-b2! 12.a3-a4 Tc8-c1 13.Td1xc1 Lb2xc1 14.Ld5-c4 und Titelverteidiger Capablanca bot Remis an, da der Mehrbauer nicht zu verwerten war.


Erstveröffentlichung am 28. April 1999

13. Februar 2010