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SCHACH-SPHINX/02743: Gehirnakrobat des Nordens (SB)


Daß auch im Norden Europas hervorragendes Schach gespielt wird, weiß man spätestens seit den Tagen des kampfwütigen Bent Larsen. Doch der Norden hat auch noch andere gleichwertige Kaliber zu bieten, beispielsweise den 31jährigen Simen Agdestein. Zu Beginn der Neunziger Jahre bewies Agdestein, daß Schachspieler nicht nur Gehirnartisten sind, sondern auch in wesentlich körperbetonteren Sportarten Akzente zu setzen verstehen. So war der Norweger mehrmals Fußballspieler in der Nationalmannschaft seines Landes. Mittlerweile muß er auf seine Schußstärke freilich verzichten. Eine schwere Knieverletzung zwang ihn, dem Ballsport für immer Adieu zu sagen. Aber der Abschied fiel ihm leicht, zumal er im Schachsport nicht weniger erfolgreich war. Daß er mit den Schachfiguren recht originell umgehen kann, beweist er im heutigen Rätsel der Sphinx aus der Nordischen Meisterschaft des Jahres 1992, die er mit 6,5 Punkten aus 9 Partien gewann. Mit den weißen Steinen hatte er sich eine vielversprechende Stellung erspielt. Nun fand er auch den taktischen Schlüssel zum Sieg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02743: Gehirnakrobat des Nordens (SB)

Agdestein - Irjölä
Östersund 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit Kleinigkeiten begnügt sich ein Garry Kasparow nicht, schon gar nicht dann, wenn sich ihm eine wesentlich effektivere Angriffsfortsetzung bietet: 1...Ld4-e3!! Sein Kontrahent Barejew war so erschüttert, daß er nun 2.Tb1-c1? spielte und nach 2...Db6-d4 3.b5- b6 Tc4xc3 kapitulierte. Besser wäre zwar 2.Sc3-d1! gewesen, doch auch in diesem Falle hätte sich Kasparow einen entscheidenden Vorteil sichern können, zum Beispiel 2...Le3xf4! 3.Tf3-d3 Tc4-d4! 4.Td3xd4 Db6xd4 5.b5-b6 Lf4-e5! mit der vernichtenden Drohung 6...Dd4-f4!


Erstveröffentlichung am 01. Juni 1999

18. März 2010