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SCHACH-SPHINX/02762: Lieber einen Gletscher besteigen (SB)


Eine Faustregel stellte vor zig Jahren Viktor Kortschnoj auf: "Wer Weltmeister werden will, muß Garry Kasparow in der Sizilianischen Verteidigung schlagen können." Nun ist der Profi-Weltmeister in dieser Eröffnung weder unfehl- noch unbesiegbar. Aber es gibt sicherlich Leichteres, als ihn ausgerechnet in seiner Lieblingsspielart besiegen zu wollen, zum Beispiel einen Gletscher ohne Hilfsgerät zu besteigen oder am Rand eines Vulkans rückwärts entlangzuspazieren. Wassili Iwantschuk galt Anfang der Neunziger Jahre als heißer Kandidat für den WM-Posten. Schließlich hatte er Kasparow gleich in der Startrunde beim Elitetreffen in Linares 1991 mit den weißen Steinen besiegt - und zwar gegen den berüchtigten Sizilianer von Kasparow. Überhaupt war der Ukrainer seinerzeit bei diesem Turnier auf der Höhe des Geschehens. Mit 9,5 Punkten belegte er schließlich den ersten Platz mit einem halben Zähler vor Kasparow. Und was den Erfolg von Iwantschuk um eine weitere Nuance versüßte, war, daß er auch den damaligen "Wunderknaben" Gata Kamski vom Brett fegte. Im heutigen Rätsel der Sphinx lieferte sich Iwantschuk ein Zeitnotduell mit Anatoli Karpow, der nun 1...Dd6- f4? zog und verlor, nicht nur, weil sein Blättchen fiel. Also, Wanderer, warum war der Damenzug fehlerhaft und wie hätte Karpow das Remis behaupten können?



SCHACH-SPHINX/02762: Lieber einen Gletscher besteigen (SB)

Iwantschuk - Karpow
Linares 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nach großem materiellen Gewinn folgte mit 1.a5-a6! b7-b5 - 1...b7xa6? 2.Db2-b8+ - 2.c2-c3 Sd4-f3 3.Th4-f4! die Abrechnung. Hübner gab auf, da weitere Materialeinbußen nicht zu vermeiden waren.


Erstveröffentlichung am 07. Juni 1999

24. März 2010