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SCHACH-SPHINX/02854: Auf der Suche nach der Krankheit (SB)


Das diagnostische Verfahren macht aus einem Schachspieler so etwas wie einen Arzt. Sein Blick sucht nach den Anzeichen der "Krankheit" in der Stellung, die er gerade untersucht. Wie die Figuren stehen, welche Abhängigkeiten untereinander bestehen, und vor allem latente Ungleichgewichte interessieren ihn. Er sieht den Verlauf der Belastungszonen, erkennt, welche "Organe" ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen, und dies nicht nur anhand des Erscheinungsbildes, sondern auch an der "kränkelnden" Bewegung des ganzen Organismus. Felderschwächen sind für ihn infizierte Herde. Nur daß seine Medizin nicht helfen, vielmehr den kranken Patienten endgültig von seinem Leiden kurieren soll durch eine Kapitulation, weicht vom Hippokratischen Eid ab. Im heutigen Rätsel der Sphinx lag die weiße Stellung - trotz Mehrfigur - in den letzten Zügen. Strenggenommen bedurfte es nur noch eines einzigen schwarzen Zuges, Wanderer, um das Ende zu besiegeln.



SCHACH-SPHINX/02854: Auf der Suche nach der Krankheit (SB)

Schijanowski - Gufeld
UdSSR 1966

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der weiße König steckte trostlos in der Ecke fest, dem Matt nach 1...Sh3-f2+! hilflos ausgeliefert. Weiß gab auf, denn 2.Dh2xf2 Df5-h3+ bzw. 2.Tf1xf2 Df5-b1+ verloren zwangsläufig.


Erstveröffentlichung am 06. Juli 1999

24. April 2010