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SCHACH-SPHINX/03077: Sirenengesänge aus den USA (SB)


Garry Kasparow, der Spötter des Elo-2838-Olymps, bemerkte bezüglich der WM in Las Vegas, daß eine gute Kenntnis der Theorie der modernen Eröffnungen, starke Nerven, ein unschlagbares Selbstvertrauen, eine Energie-strotzende Gesundheit und nicht zuletzt eine tüchtige Portion Glück durchaus ausreichen können, um dann unversehends oder auch nicht von einem Tag auf den anderen als neuer Weltmeister aufzuwachen. Das ist jedoch im Kern der Gedanke des amerikanischen Sport-Business, den da Kasparow herbeizitiert. Die USA sind das Land der Superlativen, immer größere Teilnehmerzahlen auf Turnieren, immer schnellere Partien und Durchgänge. Für gedankenvolles Besinnen bleibt da nicht viel Raum. Fastfood-Mentalität eben. Für den Amerikaner mag es ein Grauen sein, sich vorzustellen, daß man an eine Sache tatsächlich mehr als die Hälfte eines Lebens hängt. Das ist unpatriotisch, auf alle Fälle jedoch unamerikanisch, und daß die FIDE inzwischen voll und ganz den Sirenengesängen des US-Kulturimperialimus folgt, dürfte nicht nur Kasparow aufgegangen sein. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Open in Pasadena von 1983 blieb zumindest die taktische Kompenente gutes, altes Schach. Weiß zog und gewann in Kürze, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03077: Sirenengesänge aus den USA (SB)

Bisguier - Brandt
Pasadena 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1.Te1-b1 war sicherlich besser als ein alternativer Läuferzug, wenngleich auch hier Schwarz dank der Dameninvestition 1...c4xd3! die Oberhand behielt: 2.Tb1xb6 d3xe2 3.Tb6-b1 Ld4-c3 4.Lf4-d2 Te7-d7! 5.Ld2xc3 Td7-d1+ 6.Lc3-e1 Td1xb1 7.f2-f4 -7.Dg5-d2 Lb7-f3! - 7...h7- h6! 8.Dg5xh6 Tb1xe1+ und Weiß gab auf wegen 9.Kg1-f2 Lb7-a6! 10.Kf2xe1 Te8-d8


Erstveröffentlichung am 18. September 1999

07. Juli 2010