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SCHACH-SPHINX/03223: Unerbittliche Logik (SB)


Eine alte Streitfrage der Eröffnungstheorie betrifft den Wert oder Unwert des vereinzelten d-Bauern, wie er in einigen Varianten des Damengambits und hin und wieder auch in der Nimzoindischen Verteidigung vorkommt. Eine alte Faustregel lautet, daß der Kontrahent in Vorteil kommt, sofern es ihm gelingt, den Vormarsch des Isolanis zu stoppen. Im heutigen Rätsel der Sphinx besaß der Ex-Weltmeister Alexander Aljechin einen solch fragwürdigen Bauern. Indes hatte es sein Gegenspieler Hans Kmoch nicht verstanden, eine verriegelnde Strategie zu ersinnen. Er selbst dazu: "Wie unerbittlich ist doch die Logik des Schachspiels. Die Partie hat sich im wesentlichen um das Stoppfeld d5 gedreht, und an der ungenügenden Bewachung dieses Feldes geht Schwarz nun zugrunde." Womit praktisch alles gesagt wäre, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03223: Unerbittliche Logik (SB)

Aljechin - Kmoch
San Remo 1930

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Symslow erhielt zwar nur einen Bauern für die geopferte Qualität, aber sein anhaltender Angriff erledigte den Rest: 1.Td6xf6!! g7xf6 2.Le5xf6 Dc5-h5 3.De2-e3 h7-h6 4.h2-h3 Dh5-f5 5.Lf6-c3 Kg8-h7 6.g2-g4 Df5-g5 7.f2-f4 Dg5-h4 8.Kg1-g2 Tf8-g8 9.De3-e7! Dh4xe7 10.Te1xe7 Ta8-e8 11.Te7xe8 Tg8xe8 12.f4-f5 a7-a6 13.Kg2-f3 Te8-c8 14.Lc3-d4 b7-b5 15.Lc4-d3 Tc8-c1 16.f5xg6+ f7xg6 17.h3-h4 Tc1-d1 18.Kf3-e2 Td1-h1 19.h4-h5 Th1-h2+ 20.Ld4-f2 Kh7-g7 21.h5xg6 h6-h5 22.g4xh5 Th2xh5 23.Lf2-d4+ Kg7-g8 24.Ld3-e4 a6-a5 25.Ke2-f3 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 01. November 1999

26. August 2010