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SCHACH-SPHINX/03291: Vorwurf gegen die Kombination (SB)


Mit Wilhelm Steinitz setzte eine Art Diskriminierung in der Schachkunst ein. Plötzlich wurde der Begriff des Positionsspielers höher bewertet als der des Kombinationsspielers. Ja, man tat so, als wäre das Handwerk des Kombinatorischen gleichsam so etwas wie ein Abfallprodukt der eigentlichen Denkleistung, die darin zum Ausdruck kommt, daß die Feinheiten und Möglichkeiten einer speziellen Position entdeckt werden. Nichts ist unlogischer als diese Behauptung, denn erstens wird nichts entdeckt, sondern bestenfalls Pläne entworfen und zweitens stellt die Kombination durchaus ein Element einer positionellen Verwendung dar. Jeder positionelle Plan ist indes eine kleine taktische Kombination. Die Schlange beißt sich in den eigenen Schwanz, wenn man anderes behauptet. Nehmen wir beispielsweise die Worte von Vlastimil Hort: "Vor allem bin ich Praktiker. Rein schachlich betrachtet, zähle ich mich zu den Positionsspielern, aber ich rechne auch nicht schlecht, wenn ich dazu gezwungen werde." Na was denn sonst! Im heutigen Rätsel der Sphinx bewies Hort seine "Rechenkunst" mit den schwarzen Steinen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03291: Vorwurf gegen die Kombination (SB)

Hug - Hort
Skopje 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ein blasser Widerschein vom alten Zauber? Vielleicht. Schwarz gewann jedenfalls mit 1...Th8-h1+! 2.Kg1xh1 Sd5-e3+! und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 22. November 1999

18. September 2010