Es ist oft schwierig zu entscheiden, ob man mit vorsichtigem Taxieren seine Vorteile in einem Endspiel verwerten oder aber den denkbar schärfsten Weg einschlagen soll. Bei einer stark gelichteten Stellung scheint das Rechnen einfach zu sein. Kurioserweise gibt es kaum mehr Reinfälle und Pannen als eben in diesem Partieabschnitt. Im heutigen Rätsel der Sphinx beispielsweise vertraute Schwarz auf die Kraft der Besonnenheit, als er 1...Ld4-c5? zog. Prompt hatte er sich selbst in der Falle, denn nach 2.Sh2xg4! war das Remis unabwendbar. Der Läufer war von der falschen Felderfarbe, und der weiße König konnte auf H1 bequem in Rente gehen. Nun, Wanderer, mit welchem kühnen Schritt wäre Schwarz dem Sieg schonungslos nahe gekommen?
Szalai - Marillai
Magyarorszag 1972
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Hoffnung auf ein Remis verging Weiß, als sein Kontrahent 1...Tc6- c7+ 2.Kg7-g8 Tc7-c8+ 3.Kg8-g7 Tc8-h8!! 4.Kg7xh8 Ke6-f7 5.b2-b4 a4xb3 zog. Verloren hätte unterdessen auch die Verzögerungsvariante 4.h2-h3 Ke6-e7 5.h3-h4 Ke7-e8 6.h4-h5 Ke8-e7 7.h5-h6 Ke7-e8 8.Kg7-f6 Th8xh7 9.Kf6-g6 Th7-h8 10.Kg6-g7 Th8-f8 11.h6-h7 Tf8-h8! usw.
Erstveröffentlichung am 16. Dezember 1999
11. Oktober 2010