Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03443: Ich war ein Opfer Fischers (SB)


Die schwerste Niederlage seiner jahrzehntelangen Karriere erfuhr der russische Großmeister Mark Taimanow im Jahre 1971, als er im Viertelfinale der Kandidatenrunde zur Weltmeisterschaft auf den Amerikaner Bobby Fischer traf und mit 0:6 regelrecht vom Brett gefegt wurde. Taimanow hatte an diesen Wunden lange zu tragen. Seine Leidenschaft für die Musik und das 1993 erschienene Buch "Ich war ein Opfer Fischers" halfen ihm schließlich über den Kummer hinweg. Ganz offensichtlich, denn Taimanow ist beileibe kein Einzelfall, können die wenigsten Schachspieler mit persönlichen Niederlagen umgehen. Zornesausbrüche, Verzweiflung, jahrelanger Schwund der Leistungsmöglichkeiten sind nicht selten die Folge davon. In jungen Jahren mag man so etwas leichter wegstecken können. Später, wenn man sich in der Reife wähnt und das Spiel verstanden zu haben glaubt, treffen einem solche Rückschläge empfindlicher und tiefer, als man für möglich gehalten hatte. Im heutigen Rätsel der Sphinx verlor Taimanow mit den schwarzen Steinen, nachdem sein Kontrahent eine entscheidende Gewinnkombination fand, aber sein junges tatenvolles Herz wurde davon nicht angefochten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03443: Ich war ein Opfer Fischers (SB)

Wasjukow - Taimanow
UdSSR 1954

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und der Sieg lag in seiner Hand: 1.Tc1xc5! Db6xb4 - oder 1...Se6xc5 2.De3-e7+ Kg7-g8 3.Lb2xd4! Td8xd4 4.De7-e8+ Kg8-g7 5.Te1-e7+ Kg7-h6 6.De8-f8+ Kh6-h5 7.Te7xh7+ nebst Matt - 2.De3-e5+ Kg7-g8 3.Tc5xc8! Ta8xc8 4.De5xe6+ Kg8-f8 5.De6-f6+ Kf8-g8 6.Te1-e7 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 10. Januar 2000

07. November 2010