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SCHACH-SPHINX/03561: Legitimität der Gambits (SB)


Die alte Kombinationsschule hat gelehrt, daß die schwächsten Punkte einer Stellung mit offenem Charakter die Felder f2 und f7 sind. In der Eröffnungsphase haben manche Gambitsysteme ihre Legitimität allein aus diesem Umstand hergeleitet, wenn ein Bauer geopfert wurde, um Druck auf der f-Linie ausüben zu können. Das Königsgambit ist ein gutes Beispiel dafür. Auch später im Mittelspiel und zuweilen auch in endspielähnlichen Positionen kommt dieser Schwäche auf f2 und f7 große Bedeutung zu. Im heutigen Rätsel der Sphinx war Weiß am Zuge, und was so lange gegärt hatte, entlud sich nun in einer siegreichen Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03561: Legitimität der Gambits (SB)

Silva - Carrion
Cienfuegos 1977

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nur mit 1.Kf5-g6! ließ sich der Sieg erzwingen. Im Falle von 1.Kf5-e6? Kc7-d8 2.f6-f7 Lh4-e7 3.d4-d5 Le7-f8 4.d5-d6 Kd8-c8 5.Ke6-d5 Kc8-c7 6.Kd5-c5 Lf8xd6+ 7.Kc5xb5 Kd7-e7 8.Kb5xc4 Ke7xf7 9.Kc4-d5 Kf7-e7 10.Kd5-c6 Ld6-g3 11.c3-c4 Ke7-d8 oder 2.d4-d5 Kd8-e8 3.d5-d6 Lh4-g5! endet die Partie remis. Nach 1.Kf5-g6! ist Schwarz hilflos und muß verlieren: 1...Kc7-d7 2.f6-f7 Lh4-e7 3.Kg6-g7 Kd7-e6 4.f7-f8D Le7xf8+ 5.Kg7xf8 Ke6-f6 6.Kf8-e8 Kf6-e6 7.Ke8-d8 Ke6-d6 8.Kd8-c8 Kd6-c6 9.Kc8- b8 Kc6-b6 10.d4-d5 und Schwarz gab auf, denn der weiße d-Bauer marschiert zur Dame.


Erstveröffentlichung am 19. Februar 2000

17. Dezember 2010