SCHACH-SPHINX/03578: Und dazwischen ein Kopf (SB)

Epauletten, so nannte man früher in Militärkreisen die Schulterstücke der Offiziere, links und rechts, Ehrenzeichen seines Standes. Im Schachspiel hat man sich diese ausgeborgt und in die Mitte einen Kopf gesetzt, pardon! Natürlich den König! So flankiert von zwei Offizieren oder Türmen, um im Schachkosmos zu bleiben, kann die höchste Majestät nicht mehr entkommen, wenn von vorne, durch die Lücke, ein gegnerischer Turm oder die feindselig blinzelnde Dame ein Schach bietet, was Matt zur Folge hat, genauer gesagt ein Epaulettenmatt. Im heutigen Rätsel der Sphinx, aus einer Simultanvorstellung des deutsch eingebürgten russischen Großmeisters Efim Bogoljubow war ein solches zu bewundern. Weiß spielte nun 1.Tb1xb7! und ließ gedankenvollerweise 1...De5xe6 zu und fertig war das Epaulettenmatt, Wanderer.

Bogoljubow - N.N.
Zoppot 1935

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Was blind erdacht, grub in die Wirklichkeit einen Mattweg hinein: 1.b2- b4+ Lf8xb4 2.Le3-b6+! a7xa6 3.Db7xa8# Wer hätte das mit offenen Augen gesehen?

Erstveröffentlichung am 24. Februar 2000

22. Dezember 2010