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SCHACH-SPHINX/04031: Fortunas Gunst ausgeschlagen (SB)


Wenn der Kontrahent in akute Zeitnot gerät, bleibt es meist nicht aus, daß er einen entscheidenden Fehler macht. Von den Zeitteufeln getrieben, die in seinem Nacken hocken, ist er selten zu einem klaren Gedanken fähig. Kurioserweise war es im heutigen Rätsel der Sphinx allerdings genau umgekehrt. Schwarz hat eine dominante, mehr noch eine gewonnene Stellung, genügend Bedenkzeit und alle Vorteile, die in einer Turnierpartie denkbar sind. Und doch, mit seinem nächsten Zug 1...Td4-e4?? hätte er um ein Haar alles verspielt. Freilich war Weiß so aufgeregt und fern von sich selbst, daß er den schwarzen Fehler als solchen gar nicht erkannte und mit 2.Te3-b3?? wieder auf die Verliererstraße zurückkehrte. Schwarz spielte 2...Te4xh4+ und Weiß streckte wegen der Abfolge 3.Dg3xh4 La8xg2+ 4.Kh3-g3 Db4-e1+ 5.Kg3-g4 e6xf5+ die Waffen. Dabei hätte er mit 2.Te3xe4 Db4xe4 3.f5-f6 g7xf6 4.e5xf6 De4-h7 5.Dg3-d6 Hans im Glück sein könnte. Nun, Wanderer, von alledem abgesehen, wie hätte Schwarz die Partie ganz schnell und unkompliziert für sich entscheiden können?



SCHACH-SPHINX/04031: Fortunas Gunst ausgeschlagen (SB)

Maiwald - Stanec
Fürstenfeld 2000

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der lange Weg zum Sieg hätte charmant abgekürzt werden können mit 1.Ta4xa5! Ta6xa5 2.Sc4xa5 Db5xa5 3.Se5-c6 Sb4xc6 - genauso hoffnungslos ist 3...Da5-c7 4.Sc6xb4 - 4.Lc3xa5 Sc6xa5 5.Df3-c3 Tb8-b5 6.Tb1-a1 Sa5-b7 7.Ta1-a8 und Weiß hat eine klare Gewinnstellung.


Erstveröffentlichung am 20. Juli 2000

30. Mai 2011