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SCHACH-SPHINX/04266: Weizenkorn um Weizenkorn (SB)


Wer kennt sie nicht, die Legende vom Rechenexempel mit den Weizenkörnern, stets die doppelte Anzahl des vorigen auf nächste Feld setzend, ergibt eine Summe in astronomischer Dimension. Die alten Legendenschreiber des Orients hatten offenbar eine Vorliebe dafür, ihr geliebtes Spiel mit dem Nimbus des Extravaganten zu umgeben. Als das Schachspiel über die Mauren der iberischen Halbinsel wandernd ganz Europa eroberte, da ging auch jene Legende mit ein in den Wortschatz und Katalog der Aussprüche des frühen Mittelalters. Schicksalsschwer und religiös wie die Zeit damals war, veränderte sich natürlich auch ihre Ausschmückung: "Ich kann die Felder des Schachbrettes mit meinem Leid verdoppeln" und "Man kann mit all' dem Guten, das zu deinem (gemeint war die Heilige Jungfrau) Lobe gehört, tausendmal die Felder des Schachbrettes verdoppeln." Die Schachspieler wiederum besaßen ihre eigene Auslegung. Für sie stellte es den Nachweis von der Ungeheuerlichkeit der Denkmöglichkeiten in der Schachkunst dar. Im heutigen Rätsel der Sphinx machte Schwarz Gebrauch davon. Trotzdem zwei seiner Figuren bedroht waren, fand er eine scharfzüngige Siegeskombination, jedoch etwas Gediegeneres als 1...Te1-a1 2.g4xf5 Ta1xa2+, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04266: Weizenkorn um Weizenkorn (SB)

Hvenekilde - Andersen
Esbjorg 1967

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit einer problemschachartigen Lösung erhöhte Schwarz die Macht seines Freibauern ins Unaufhaltsame: 1...Td3-d1+!! 2.Ke1xd1 e3xf2! und die Umwandlung konnte nicht mehr vereitelt werden.


Erstveröffentlichung am 02. Oktober 2000

21. Januar 2012