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SCHACH-SPHINX/05002: Schweizer Kuriositätenkabinett (SB)


Schweizer Meisterschaft 1992. Andreas Huss und Heinz Wirthensohn beendeten das Turnier kopf- und punktgleich; wie gleich, sollte sich noch in aberwitziger Weise zeigen. Um den Sieger zu ermitteln, beschloß man eine Stichrunde mit zwei Partien. Huss und Wirthensohn waren jedoch unstrittig von ebenbürtigem Kaliber. Wo der die erste Partie gewann, revancierte sich der andere postwendend - 1:1. Man ging also in die zweite Etappe der Verlängerung mit einer eingeschränkten Bedenkzeit von einer Stunde pro Spieler und Partie. Aber auch in dieser Verlängerungsrunde verbissen sich die beiden ineinander - 1:1. Nun wurde die Bedenkzeit auf 30 Minuten pro Spieler und Partie gekürzt, aber ein erneutes Mal kam es nur zum erschöpfenden Schlagabtausch. Mit demselben Gleichstand wurde die nächste Runde mit 15 Minuten Bedenkzeit abgeschlossen, ebenso wie die mit 7 Minuten. In arger Verzweiflung veranstaltete man nun zwei Blitzpartien á 5 Minuten, aber als hätte der Teufel seine Finger im Spiel, drohte auch diese Runde mit einem Gleichstands-Desaster enden zu wollen. Wirthensohn hatte die erste Partie gewonnen, stand in der zweiten allerdings mit einem Turm im Rückstand hoffnungslos, als Huss aus Nervosität - immerhin spielten die beiden mit kleinen Pausen schon seit 13 Stunden -versehentlich zwei Züge hintereinander ausführte und nach dem Regelwerk sofort disqualifiziert wurde. Nicht nur die beiden Spieler, auch die Schiedsrichter waren regelrecht bis auf die Knochen entnervt. Wesentlich rascher ging es dagegen im heutigen Rätsel der Sphinx zwischen den Schachfreunden Sigurjonsson und Botteril zu. Nach einem turbulenten Abgeholze hatte Botteril zuletzt 1...Te8xe7 gespielt und den letzten weißen Zentrumsbauern verschlungen. Der Bauer sollte ihm in der Kehle steckenbleiben. Was hatte ihn so erschreckt, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/05002: Schweizer Kuriositätenkabinett (SB)

Sigurjonsson - Botteril
Hastings 1975

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Daß der schwarzen Dame nicht nur die Vertikale zum Schachbieten blieb, sondern auch die Horizontale, hatte der holländische Meister Paul van der Sterren völlig aus den Augen verloren, und so mußte er nach 1...De7-a7+! umgehend die Waffen strecken, denn nach 2.Kg1-h1 Da7-a1+ trennten nur Verzweiflungsopfer den weißen König von seinem Matt.


Erstveröffentlichung am 27. Mai 2001

27. Januar 2014





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