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SCHACH-SPHINX/05445: Blüte von Vilnius (SB)


Als zwischen August und September 1912 der Allrussische Kongreß in Vilnius stattfand, hatte sich Wochen vorher ein regelrechter Run eingestellt. Jeder wollte an diesem Turnier teilnehmen, und das, obwohl das russische Schach damals unter einer dicken Decke schlief. Trotzdem der politische Druck, die große wirtschaftliche Verunsicherung und die drohenden Kriegszeichen an der Wand nicht viel Raum für eine große Bekanntmachung in der Presse ließen, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer über das zaristische Rußland. Um nicht von einer übergroßen Zahl an Teilnehmerwilligen überrannt zu werden, wurde festgeschrieben, daß am Hauptturnier nur Spieler teilnehmen durften, die bereits bei international anerkannten Turnieren gewissermaßen im Range eines Meisters aufgetreten waren. Schließlich gab es damals keine Kontrollinstanz wie die FIDE. Jedenfalls kamen viele Meisterspieler von hohem Renommee. Bester Spieler im Klassement und letztendlich auch Turniersieger wurde Akiba Rubinstein, wenngleich er sich mächtig anstrengen mußte, um seinen Hauptrivalen, den damaligen Weltmeister Emanuel Lasker abzuhängen. Auch Bernstein und Lewitski sorgten für Furore mit ihren Partien. Das Turnier in Vilnius war jedoch insbesondere für den Meister aus Riga, Aaron Nimzowitsch, eine bedeutende Stufe, die er neben mußte, um sich in den kommenden Jahren als Großmeister und Verfasser vieler lehrreicher und wegweisender Bücher über die Strategie im Schach einen unvergeßlichen Namen zu machen. Nimzowtisch kam auf den zweiten Platz, den er sich jedoch mit Alexander Aljechin teilen mußte. Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus der Begegnung zwischen Aljechin und Lewitski. Aljechin verlor die entscheidende Partie leider. Wie entschied Lewitski mit Schwarz den Kampf in dieser Blüte von Vilnius, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/05445: Blüte von Vilnius (SB)

Aljechin - Lewitski
Vilnius 1912

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das Matt in elf Zügen, das Theo Schuster erst nach der Partie fand, ging wie folgt: 1...Ta2-a1+! 2.Kb1xa1 Dg5-c1+ 3.Ka1-a2 Tf8-a8+ 4.Ka2- b3 Ta8-a3+! 5.b2xa3 Dc1xa3+ 6.Kb3-c2 Da3-a2+ 7.Kc2-c1 Lc5-a3+ 8.Kc1-d1 Da2-b1+ 9.Kd1-d2 La3-b4+ 10.Kd2-e2 Db1-c2+ 11.Ke2-e3 Dc2-d2#


Erstveröffentlichung am 06. Mai 2002

15. April 2015


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