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SCHACH-SPHINX/05932: Grundsätze der Fairneß (SB)


Auch der Deutsche Schachbund achtet mit strengem Regelwerk darauf, daß die Grundsätze der Fairneß auf den vom ihm ausgerichteten Turnieren gewahrt werden. Zu diesen Regeln gehören beispielsweise auch ein korrektes Verhalten den Mitspielern gegenüber. Verbale Kraftausdrücke, die andernorts leider die Harmonie der Partien stören, treten auf deutschen Turnieren so gut wie nie auf und werden dann von den Schiedsrichtern entsprechend geahndet. Ferner dürfen im Veranstaltungsraum weder alkoholische Getränke ausgeschenkt noch getrunken werden. In der Vergangenheit war es zu einigen unschönen Szenen gekommen, die zu unterbinden im Interesse aller Turnierspieler steht. Auch gegen den Einsatz von Drogen oder die Einnahme rauschfördernder Medikamente wird mit aller Strenge vorgegangen. Im äußersten Fall kann ein Spieler vom Turnier ausgeschlossen werden. In weniger gravierenden Fällen kann die gerade gespielte Partie auch als verloren gewertet werden. Nicht ausgenommen von dieser Regelung sind natürlich auch die Schiedsrichter. Der Teufel soll nicht an die Wand gemalt werden, doch es kam schon manchmal vor, daß der Schiedsrichter wie ein wankendes Elend hin und her torkelte und belämmerte Miene zum Geschehen machte. Es ist bedauerlich, daß eine derartige Grundsatzerklärung nötig ist, doch die Erfahrungen haben gelehrt, daß nicht immer Vernunft und Besonnenheit das Verhalten der Turnierteilnehmer und Schiedsrichter diktiert. Recht nüchtern ging es dagegen im heutigen Rätsel der Sphinx zu, wo Meister Ivkow mit den weißen Steinen ein prächtiges Weglenkungsopfer inszenierte und so nach wenigen Zügen einen berauschenden - pardon - einen fulminanten Sieg feierte. Also, Wanderer, sieht die Möglichkeit zu Dg4xg7+ nicht reizvoll aus?



SCHACH-SPHINX/05932: Grundsätze der Fairneß (SB)

Ivkow - Lengyel
Beverwijk 1964

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Kunstvoll vollendete Aljechin das Siegeswerk mit 1.e2-e4! Sf6xe4 2.Dg5- c1! Auf den ersten Blick schien nach dem erzwungenen 2...Se4-f6 nur ein Bauer verlorengegangen zu sein, doch Aljechin sah tiefer in die Stellung hinein und versetzte der schwarzen Partie mit 3.Lh3xf5! den Todesstoß. 3...g6xf5 war indiskutapel wegen 4.Sh4xf5 Dg7-h8 5.Sf5-h6+ Kg8-g7 6.Dc1-g5# In dieser Wendung zeigte sich die innere Schönheit des Zuges 2.Dg5-c1! Alexander versuchte noch 3...Kg8-h8, mußte sich jedoch nach 4.Lf5-e6 Lb7-a6 5.Tf1-e1 Sd7-e5 6.f3-f4 Se5-d3 7.Td1xd3! La6xd3 8.g3-g4 angesichts der Drohung g4-g5 geschlagen geben.


Erstveröffentlichung am 31. August 2003

19. August 2016


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