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SCHACH-SPHINX/06204: Zänkische Gene (SB)


Die Gebrüder Lasker hatten von sich reden gemacht. Der eine wurde Weltmeister, der andere spielte immerhin gutes Schach. Ansonsten scheinen sich die Schachgene jedoch recht zänkisch zu verhalten. Aus einer mehrköpfigen Kinderschar bringt es meist nur einer zu großen Schachehren. Die Familie Hund aus Leverkusen bildeten da für lange Zeit eine Ausnahme. Jedenfalls solange, bis die Geschwister Polgar auf den Plan traten. Mit Judit, Zsofie und Zsusza hatte Papa Polgar ein kühnes Experiment gestartet. Von der Vererbung hielt er wenig, zumal in seiner Familie die Schachgabe dünn gestreut war. Daß Genialität erlernbar sei, war sei Credo und so ging er mit Hilfe einiger ungarischer Großmeister daran, aus seinen Töchtern Denkatheleten der Schachkunst zu machen. Die Rechnung ging auf, ohne Abstriche. Die älteste wurde Weltmeisterin der Damen, die jüngste stärkste Schachspielerin der Welt und die mittlere hielt die Balance zwischen beiden. Internationales Renommee erwarben sich Judit und Zsofie erstmals bei der Weltmeisterschaft der Junioren in der Gruppe der Mädchen und Jungen bis 14 Jahre. Die Polgars belegten die Plätze 2 und 3. Das heutige Rätsel der Sphinx ist Judit gewidmet, die mit den weißen Steinen ihre französische Kontrahentin Isabell Kientzler auf sehenswerte Weise mattsetzte. Also, Wanderer, wie eroberten die Polgars die Welt?



SCHACH-SPHINX/06204: Zänkische Gene (SB)

J. Polgar - Kientzler
Junioren-WM 1986

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Für solche Stellungen besaß Tal das nötige Fingerspitzengefühl. Nach 1.Sf5xg7+ De5xg7 2.Td3xd5! Se4xg5 3.De2-b5+ Ke8-f7 4.Th1-f1+ Kf7-g6 5.Db5-d3+ Kg6-h6 6.Tf1-h1 saß der schwarze König unentrinnbar im Matt- und Mauseloch.


Erstveröffentlichung am 24. Mai 2004

18. Mai 2017


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