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SCHACH-SPHINX/06467: Fritillaria meleagris (SB)


Auch die Natur liebt das Schachspiel, denn sie erlaubte es einem ihrer Geschöpfe, einem zarten Liliengewächs mit dem lateinischen Namen Fritillaria meleagris, auf ihren gefleckten Blütenblättern das Muster eines Schachbrettes aufzutupfen. Die im Volksmund Schachblume oder auch Schachbrettblume und Kiebitzei genannte Lilienart treibt 15 bis 30 cm hohen Stengel, die in einem Blattschopf auslaufen, der zahlreiche nickende, glockenartige Blüten umspannt. Dunkel- bis purpurrot sind die schachbrettartig gezeichneten Blütenblätter. Während das Auge sich an den zwei fingerkuppenlangen Blüten erfreut, nistet in den Wurzeln des Liliengewächses das tödliche Gift Fritillarin. Auch in der Natur entspringt alles Schöne, wie es scheint, einem gefährlichen Hort. In derselben Symbolkraft verlief auch im heutigen Rätsel der Sphinx die Fernpartie zwischen den Schachfreunden Balogh und Richter. Letzterer, wohl ahnungs- und arglos in seinem Willen, zog seinen schwarzen Turm auf die e-Linie, um die weiße Dame zu verschrecken. Nun, Wanderer, der du auf deinen Reisen sicherlich schon viele Male stehengeblieben bist, um dich an den Wegesrändern am Anblick der Schachblume zu ergötzen, wie schoß das todbringende Fritillarin in die Blüten des weißen Spiels?



SCHACH-SPHINX/06467: Fritillaria meleagris (SB)

Balogh - Richter
Fernpartie 1976

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß hatte sich in der Eröffnung völlig überrumpeln lassen. Nach 1...Lc6xf3! gab er denn auch sofort auf. Es drohte vernichtend Lg3xh2+! und 2.Tf1xf3 scheiterte an 2...Te8-e1+ 3.Tf3-f1 - 3.Dd2xe1 Dh4xh2+ 4.Kg1-f1 Dh2-h1+ 5.Kf1-e2 Dh1xe1+ 6.Ke2-d3 De1-e4+ 7.Kd3-d2 De4xf3 - 3...Lg3xh2+ 4.Dd2xh2 Te1xf1+ 5.Kg1xf1 Dh4xh2 und das Endspiel stünde hoffnungslos.


Erstveröffentlichung am 10. Februar 2005

5. Februar 2018


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