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SCHACH-SPHINX/06617: Beweglichkeit als höchstes Prinzip (SB)


Bei Eduard Lasker lesen wir: "In neun von zehn Fällen wird der Spieler, der seine Figuren auf Plätze bringt, die er vom Gesichtspunkt der Beweglichkeit ausgesucht hat, seinem Partner überlegen sein, der dieses Prinzip nicht befolgt. Denn wenn sich ein gutes Angriffsziel in Gestalt eines blockierten Bauern oder einer gefesselten Figur bietet, wird der Spieler, der die beweglicheren Figuren führt, in der Lage sein, mehr Kräfte als der Gegner auf dieses Ziel zu richten." Beim Studium vieler Partien wird man erkennen, daß das Hauptkriterium für den Sieg eben in diesem Zuwachs an Figurenbeweglichkeit zu finden ist. Wer seinen Turm zum Statisten degradiert, indem er ihn einen bloßen Bauern blockieren läßt, oder seine Dame zu Hausmädchenpflichten verdonnert bzw. seinen Springer in irgendeinen fremden Stall versauern läßt, der wundere sich nicht, wenn zuletzt im Fehlen eines zusammenführenden Zieles die Partie verlorengeht. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte der ungarische Großmeister Szabó trotz der Schwungmasse einer gewonnenen Qualität alle erdenklichen Makel und Untugenden einer schlechten Stellung auf seiner Seite. Für Pachmann wäre es nun bequem, aber nicht sinnvoll gewesen, mit 1.Le6xd7 die Qualität zurückzuerobern. Er hätte dabei einen gut Teil seiner Beweglichkeit eingebüßt. Was wäre statt dessen konsequenter gewesen, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/06617: Beweglichkeit als höchstes Prinzip (SB)

Pachmann - Szabó
Mar del Plata 1962

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Klettern wir bis ins Dunkel des Brunnens hinunter oder werfen das Auge bis in den strahlenden Himmel empor - bei jeder Mühe und Gelegenheit treffen wir dann auf kleine Wunderwerke: 1...f6xg5 2.De2-e6+ Kg8-h8 3.Tf5-f7! Tf8xf7 4.Tf1xf7 Ta8-e8 5.De6-h3 Kh8-g8 6.Dh3-h5 h7-h6 7.Ld3- c4 Kg8-h8 8.Tf7-f6!! und die Drohungen 9.Tf6xh6+ und 9.Dh5xe8+ sind unparierbar. Weniger kunstvoll war 4...Dc7-c6 5.De6xc6 Lb7xc6 6.Tf7xe7 a6-a5 7.Ld3-e4 mit einem bequem zu gewinnenden Endspiel für Weiß.


Erstveröffentlichung am 9. Juli 2005

6. Juli 2018


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