Die 19. Jugendweltmeisterschaft, ausgetragen im August 1980 in Dortmund, stand von Anfang an ganz im Zeichen des seinerzeit 17jährigen Garry Kasparow. Er ließ seinen unmittelbaren Konkurrenten, den Engländer Nigel Short, mit anderthalb Punkten Vorsprung zurückfallen, verlor keine einzige Partie und erlaubte nur drei Remisen. Dieser Erfolg war nicht der Beginn einer Karriere, sondern nur ihre konsequente Fortsetzung. Den Großmeistertitel hatte er nach Dortmund schon mitgebracht. Ein "Genie am Schachbrett" nannte man ihn bereits damals. Superlative lassen sich für den heutigen Profi- Weltmeister wohl kaum noch finden. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll jedoch nicht Kasparow zu Wort kommen, sondern die mittleren Chargen jener Augusttage in der Ausstellungshalle des Dortmunder Westfalenparks. Der Italiener Tassi mußte sich im Feld der 58 Teilnehmer mit dem 30. Platz begnügen. Erwartungsfroh war er zum Turnier erschienen, mit einem Herzen voller Kampfesmut und Zuversicht. Immerhin nahm er eine hübsche Angriffspartie mit nach Hause. Sein Kontrahent James hatte dazu die gedankliche Vorarbeit geleistet, indem er seinen weißen Königsflügel sträflichst ohne Schutzfiguren ließ. Und das war ja auch die Innovation im Schach der Renaissance, daß die Figuren nämlich auch als der Ferne wirken können, Wanderer.
James - Tassi
Dortmund 1980
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Den Triumph über Lasker ließ sich Steinitz nicht nehmen, und wären
auch alle Höllenhunde dazwischen gegangen. Mit 1.Th1-h2! verstärkte er
den Angriff auf den wunden schwarzen h-Bauern. Der Rest gehörte zum
Grundwissen eines jeden Meisters, Lasker war völlig chancenlos:
1...Tg7-g6 2.Dh6-h5! Tg6-g7 3.Td1-h1! Df7xh5 4.Th2xh5 Tg8-f8 5.Th5xh7+
Tg7xh7 - 5...Kh8-g8 6.Th7xg7+ Kg8xg7 7.Th1-h7+ - 6.Th1xh7+ Kh8-g8
7.Th7xd7 Tf8-f7 8.Ld3-c4 und Schwarz gab auf, ohne sich die Finesse
8...Tf7xd7 9.Lc4xe6+ Td7-f7 10.g5-g6 zeigen zu lassen.
Erstveröffentlichung am 23. September 2005
22. September 2018
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