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SCHACH-SPHINX/06756: Warten auf Michail Tal (SB)


Fassungslosigkeit herrschte unter den Zuschauern beim Turnier in Jurmala 1983. Die meisten waren gekommen, um ihren Helden Michail Tal beim Kombinieren zu bewundern. Doch statt der erwarteten Siege gab es nur gähnende Leere und lange Zeit keinen Grund zum Applaudieren, denn Tal verschlief die ersten sechs Runden. Erst in der siebte Partie ließ Tal die Figuren auf dem Brett gegen den Kubaner Garcia tanzen. Und weil seine Fans soviel Geduld bewiesen hatten, legte Tal gleich in der nächsten Partie ein weiteres Glanzstück seiner kombinatorischen Genialität obendrauf und fertigte seinen polnischen Kontrahenten Pytel nicht minder glänzend ab. Ziel des schwarzen Angriffs im heutigen Rätsel der Sphinx war natürlich der weiße König, dessen Bauernschutz arg durchlöchert war. Mit der schwarzen Dame vor den weißen Palasttoren benötigte Tal nur noch den richtigen Rammbock, etwas, für das er berüchtigt war in jungen wie in späteren Jahren. Also, Wanderer, du kannst dir sicherlich denken, daß Tals Kombination mit einem Figurenopfer begann.



SCHACH-SPHINX/06756: Warten auf Michail Tal (SB)

Pytel - Tal
Jurmala 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die schwarze Dame hatte auf a5 natürlich nichts zu suchen, denn nach 1...Dc7-a5? 2.Db5xa5! Ta6xa5 3.Sd5-e7+ Kg8-h8 4.Se7xc8 Tf8xc8 5.Lg2- h3! war Materialverlust unvermeidbar geworden. Ob nun 5...Tc8-d8 oder 5...Tc8-c7, stets gewinnt Weiß mit 6.Le3xc5! mindestens eine Figur.


Erstveröffentlichung am 25. November 2005

24. November 2018


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