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SCHACH-SPHINX/06992: Abgebrochener Gedankengang (SB)


Zuweilen sind auch Großmeister am Brett einfach überfordert, wenn in heillos komplizierten Stellungen der beste Angriffszug gefunden werden muß. Die Fülle der Möglichkeiten, dividiert durch die beschränkte Bedenkzeit, lassen oft in der Wahl des nächsten Zuges kaum großen analytischen Spielraum zu. Erst später wird die Debatte auf den Punkt gebracht. Beispielsweise hatte Viktor Kortschnoj im heutigen Rätsel der Sphinx mit 1.Le2-f3!? nur Erfolg gehabt, weil sein Kontrahent Tatai mit denselben Schwierigkeiten kämpfen mußte. Er zog 1...Kb7-c6? und verlor ein paar Züge später nach einem weiteren Fehlzug. Später gestand Kortschnoj, daß er vom 1.Da5xb5+ Kb7-a7 - aber nicht 1...Sd5- b6 2.Le2-f3+ Kb7-a7 3.Td1xd8 Th8xd8 4.Db5-a5+ Ka7-b8 5.Th1xh6 Dc8-d7 6.Da5xc5 Dd7-d2+ 7.Kc1-b1 und Weiß gewinnt leicht - 2.Le2-f3 Sd5-e7 3.Td1xd8 Th8xd8 Abstand nahm, weil er nach 4.Th1xh6?! Se7-g6 keine weiteren Angriffschancen gesehen hatte. Nun, Wanderer, welche zugeschnitzte Angriffswendung fand Kortschnoj erst bei beschaulicher Betrachtung des Problems.



SCHACH-SPHINX/06992: Abgebrochener Gedankengang (SB)

Kortschnoj - Tatai
Rom 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die letzten Fragen in dieser Variante bleiben unbeantwortet. Gesichert ist freilich, daß Weiß nach 1.Tb3-c3? Tc6xc3 2.Te3xc3 h4-h3! 3.Dd1-d2 Tf8-f5 4.g2xh3 Lg4xf3 5.Dd2-e3 Dh1-g2+ 6.Kf1-e1 Lf3-g4 aufgeben mußte.


Erstveröffentlichung am 20. Juli 2006

19. Juli 2019


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