Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


SCHACH-SPHINX/07013: Nur eine philosophische Narretei (SB)


Daß Väter nur das Beste für ihre Söhne wollen, und zumindest nicht müde werden, solches zu behaupten, hat eine lange, wohl bis in die Vorgeschichte reichende Tradition. Jedenfalls ist überliefert, daß König Jacob I. von England ein entschiedener Gegner des Schachspiels war und darin bestenfalls eine "philosophische Narretei" sah. Um sein Königsreich nach seinem Tode nicht in die Hände eines Schachspielers zu übergeben, schrieb er eigenhändigst in sein Vermächtnis an seinen Sohn Heinrich die Bitte hinein, sich vom Königlichen Spiel fernzuhalten, da es den Geist allzu sehr anstrenge und verwirre, auf jeden Fall den Staatsgeschäften abträglich sei. Vielleicht hätte eine Prise philosophischer Narretei dem englischen Königreich durchaus gutgetan. Eine genauere Betrachtung des Stellungsproblems hätte dem Anziehenden auch im heutigen Rätsel der Sphinx gut zu Gesicht gestanden, Wanderer, denn infolge der verqueren Figurenaufstellung gelang dem Nachziehenden nun ein entscheidender Schlag.



SCHACH-SPHINX/07013: Nur eine philosophische Narretei (SB)

Villun - Sorokin
Fernpartie 1970

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Nachziehende wußte sehr genau, weshalb er 1...Lf8-b4 unterließ, denn nach der Damenopferwendung 2.Dd2xb4! Sd5xb4 3.Td1-d8+ Ke8-f7 4.0- 0+ Kf7-g6 5.h2-h4 h7-h6 6.Td8xh8 h6xg5 7.h4-h5# wäre sein König am Matt zugrunde gegangen.


Erstveröffentlichung am 10. August 2006

30. August 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang