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SCHACH-SPHINX/07114: Gedenken an Akiba Rubinstein (SB)


Anfang August 1983 fand in Polanica Zdroj ein Gedenkturnier für Akiba Rubinstein statt. Doch wer war dieser Akiba Rubinstein? Sein Biograph Hannak begann seine Hommage an den berühmten Großmeister folgendermaßen: "Tief aus dem Dunkeln, tief aus dem Mittelalter kommt Akiba Rubinstein her. Ein armseliges, finsteres Judenghetto Russisch- Polens ist das Bethlehem, in dem dieses Licht zu leuchten begann." Am 12. Dezember 1882 wurde Rubinstein in einer Rabbinerfamilie geboren. Sein Vater starb früh, Wochen vor seiner Geburt, und so mußte seine Mutter die zwölf Kinder allein versorgen. Die Lebensumstände des jungen Rubinstein müssen entbehrungsreich und trist gewesen sein. Und es behagte ihm auch wenig, daß er später zu seinen Großeltern kam, um in die Fußstapfen seines Vaters, den er nie gekannt, zu treten. Doch Akibas Leidenschaft galt nicht dem geschriebenen Wort. Talmudlehrer zu werden, paßte nicht in sein Weltbild, zumal er bereits in jungen Jahren im Schachspiel den für ihn bestimmten Lebensweg gefunden hatte. Nur eine hartnäckige Krankheit verhinderte später, daß er zu den höchsten Schachehren aufstieg. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Gedenkturnier spielte der russische Meister Dydyszko, der auch den Wettkampf gewann, mit den weißen Steinen eine glänzende Angriffspartie, die dem Gedenken an Rubinstein alle Ehren machte. Sein Kontrahent hatte zuletzt 1...f7-f5 gezogen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07114: Gedenken an Akiba Rubinstein (SB)

Dydyszko - Kruszynski
Polanica Zdroj 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß ließ sich nicht auf das Glatteis des trügerischen Springerschachs führen, sondern zerstörte mit 1.De7-c7! alle schwarzen Rettungshoffnungen. Der Damenzug blockierte die c-Linie. Andererseits durfte die Dame nicht geschlagen werden, weil sonst der derart gebildete Freibauer entschieden hätte, und auf 1...Tc8-f8 entscheidet einfach 2.Tf3xf5 Tf8xf5 2.Dc7-d8+ usw.


Erstveröffentlichung am 19. November 2006

9. Dezember 2019


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