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SCHACH-SPHINX/07199: Gestörte Balance schafft Angriffswege (SB)


Die Schritte sind gegangen, die Figuren haben ihre Positionen bezogen. Beide Spieler haben ihre Strategien, mehr oder weniger abgewandelt vom ursprünglichen Plan, abgeschlossen. Strategien sind gezielte Verstärkungen hinsichtlich eigener Felder oder konsequente Schwächungen jener des Gegners. Aus dem Gewirr dieser Konfrontations- und Reibungsflächen entstehen die Stellungen, die dann taktisch ausgeschöpft werden. Meistens wird ein gewisser Gleichgewichtsbereich nicht verletzt. Dann haben beide Seiten das Brett unter sich paritätisch aufgeteilt. Unwuchten kommen freilich dann ins Spiel, wenn der Wirkung einer bestimmten Figur kein ausgleichendes Äquivalent entgegengesetzt werden konnte. Die Balance gerät durcheinander und neigt sich in eine Richtung, aus der dann der Angriff definiert wird. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Schwarz den Streit um die zentralen Felder verloren und ließ außerdem die Öffnung der h-Linie zu. Auf dem Damenflügel gelang es ihm nicht, entsprechende Störmanöver zu entwickeln. In der Folge mobilisierte Weiß seine Figuren und steuerte sie auf einen explosiven Zenit zu. Schwarz war überspielt und zwei Züge später mußte er sich geschlagen geben, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07199: Gestörte Balance schafft Angriffswege (SB)

Schüler - Bucka
Fernpartie 1981

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der jugoslawische Großmeister Lajos Portisch rückte den Mehrbauern nicht mehr heraus, zähmte das weiße Gegenspiel, das ohne Kompensation blieb, und gewann: 1...Lg7-f8! 2.Tf3-g3+ Kg8-h8 3.Sd4-f3 De5-c5+ 4.Dc6xc5 Lf8xc5+ 5.Kg1-f1 Le6xa2 - der Materialvorteil wächst - 6.e4- e5 La2-e6 7.Sf5-h6 Lc5-e3 und Weiß gab auf, da er gegen die Drohung 8...Le6-c4+ keine ausreichende Verteidigung fand.


Erstveröffentlichung am 12. Februar 2007

3. März 2020


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