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SCHACH-SPHINX/07305: Genereller Störfall (SB)


In Schachstellungen mathematische Gleichungen zu sehen mit nur einer Unbekannten, nämlich dem Zug des Gegners, verliert sich ins Interpretieren. Freilich läßt sich das Schachspiel nicht auf eine rechnerische Kopfarbeit reduzieren. So kann man beispielsweise einen weißen Springerzug auf der Gegenseite nicht mit einem schwarzen Damenausfall aufrechnen. Die unterstellte Balance ist der generelle Störfall. Aus diesem Grund, und um sich ellenlange Analysen zu ersparen, erfanden die Theoretiker das Kürzel vom 'gleichen Spiel'. Die Wirklichkeit wird damit nicht erfaßt. Hayden hatte gegen Samuel zu Brighton 1946 ein lockendes Matt auf c7 ausgespäht. Sein eigener Stützbauer auf b6 machte den Plan erst möglich. Nun war es jedoch so, daß auch Samuel mit einer Mattdrohung gegen den weißen König auf g1 operierte. Hayden war unterdessen am Zuge und vertiefte sich ins Grübeln und Gedankenwälzen. Das heutige Rätsel der Sphinx ist dreigeteilt. Weshalb sieht 1.De2-e6+!? gefährlicher aus, als es im Grunde ist? Weshalb bringt 1.De2-g4+ nur Kummer und Schand. Und wie konnte Hayden aus diesen Überlegungen heraus den richtigen Schluß ziehen, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/07305: Genereller Störfall (SB)

Hayden - Samuel
Brighton 1946

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Tal wußte seine Gegner oft zu verblüffen. Zuvor mußte jedoch die gegnerische Dame von der Deckung des Läufers abgelenkt werden. Also zog Tal 1.Le3-b6!! und stand nach dem erzwungenen 1...Da5xb6 mit 2.Dh8- h4+ Tg6-f6 - 2...f7-f6 3.Dh4-h7+ - 3.Dh4xb4+ einen Zug vor dem Matt.


Erstveröffentlichung am 28. Mai 2007

18. Juni 2020


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