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SCHACH-SPHINX/07309: Furien braucht das Land (SB)


In der griechischen Mythologie werden Frauen, die sich der Rache verschworen haben und Verstöße gegen die althergebrachten Sitten mit dem Tode bestrafen, Furien genannt. Sie sind gefürchtete Wesen im Dienste einer alten Tradition. Leider kommen 'Schachfurien' im modernen Schach immer noch sehr selten vor. Mehr noch: Der Osten Europas scheint im Sinne der Emanzipation und Gleichstellug auf dem Brett sogar ein Vorreiter zu sein. Ungarn und Rußland sind historisch gesehen Brutstätten von Schach- und Großmeisterinnen. Trotzdem das Frauenschach in den letzten Jahrzehnten eine größere Popularität erlangt hat, sind Spielerinnen, die sich auf dem internationalen Parkett gegen ihre männliche Konkurrenz durchsetzen, rar gesät. Gemessen am Anspruch, die die Schachkunst als eine geschlechtsunspezifische Denkform ausruft, ist dieser Umstand geradezu ein gesellschaftliches Armutszeugnis für die meisten Staaten in der Welt. In Barcelona 1979 hatte der erfahrene spanische Meister Gonzalez möglicherweise seine Kontrahentin, die damalige Weltmeisterin Tschiburdanidse, unterschätzt, die seinen weißen Aufbau mit der sizilianischen Drachenvariante bekämpfte. Im 31. Zug stürzte die weiße Stellung dann endgültig zusammen. Also, Wanderer, ergründest du im heutigen Rätsel der Sphinx die Tiefe und Schönheit ihres Zuges, mit dem die Georgierin auf dem Brett die leidige Geschlechterfrage obsolet machte?



SCHACH-SPHINX/07309: Furien braucht das Land (SB)

Gonzales - Tschiburdanidse
Barcelona 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Polugajewski blickte präzise in die Zukunft und stellte seinen Kontrahenten Szilágyi mit 1.Td1-g1+ Kg6-h6 2.Lc5-f8+! vor ein unlösbares Problem. 2...Kh6-h5 3.Td7xh7# wird Matt, also mußte der Läufer genommen werden, aber schon nach 2...Td8xf8 3.Td7-d3! gab Szilágyi wegen der unabwendbaren Mattdrohung 4.Td3-h3# auf.


Erstveröffentlichung am 31. Mai 2007

24. September 2020


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