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MELDUNG/031: Uni Osnabrück und Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven kooperieren (idw)


Universität Osnabrück - 26.07.2010

Uni Osnabrück und Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven kooperieren


Migration, Integration und die Begegnung von Mehrheiten und Minderheiten waren in der Vergangenheit, sind in der Gegenwart und bleiben auch in Zukunft zentrale Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Vor diesem Hintergrund werden künftig das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven und die Universität Osnabrück mit ihrem Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) gemeinsame Wege bei der Erforschung dieser Themen gehen.

Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben jetzt Dr. Simone Eick, Direktorin des Deutschen Auswandererhauses, und Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, Präsident der Universität Osnabrück, unterzeichnet. »Mit dieser Kooperation besiegeln wir die gute Zusammenarbeit, die unsere beiden Einrichtungen bereits seit einigen Jahren verbindet. Die Alltags- und Biografieforschung des Deutschen Auswandererhauses ergänzt auf lebendige und bewegende Weise die Grundlagenforschung des IMIS«, sagt Museumsdirektorin Simone Eick.

Apl. Prof. Dr. Jochen Oltmer vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, der auch dem Kuratorium des Deutschen Auswandererhauses angehört, fügt hinzu: »Ich freue mich über die neuen Möglichkeiten, die wir mit dieser Vereinbarung unseren Studierenden und Doktoranden bieten. Sie können einen Einblick in die Sammlung des größten europäischen Museums zum Thema Auswanderung gewinnen und praktische Erfahrungen im Bereich der Museumsarbeit sammeln.«

Der Kooperationsvertrag sieht den wissenschaftlichen Austausch beider Einrichtungen vor. Neben der gemeinsamen Erforschung einzelner Facetten der Migration beinhaltet die Vereinbarung auch die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Lehre und den Transfer von Forschungsergebnissen. So werden künftig etwa Studierende und Doktoranden der Universität Osnabrück verstärkt Praktika am Deutschen Auswandererhaus absolvieren und Wissenschaftler des Auswandererhauses an Konferenzen und Colloquien der Universität teilnehmen. Das Auswandererhaus betreut ferner Studierende des IMIS bei Bachelor- und Masterarbeiten und begleitet Doktoranden bei der Erarbeitung ihrer Promotion. Letztere sollen zudem bei der Vorbereitung von Ausstellungsprojekten des Auswandererhauses eingebunden werden.

Im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven folgen die Besucher den Spuren der mehr als sieben Millionen Menschen, die über Bremerhaven nach Übersee auswanderten. Jeder Gast erhält eine ausgewählte Auswandererbiografie, die er auf dem historischen Rundgang begleitet: vom Abschied von der Heimat, über die Überfahrt in der III. Klasse auf einem der drei Auswanderer-Schiffstypen bis zu Ankunft und Neuanfang in den USA, Argentinien oder Brasilien. Im zweiten Teil der Ausstellung widmet sich das als »European Museum of the Year 2007« ausgezeichnete Haus aktuellen Aspekten globaler Migration mit dem Schwerpunkt auf das Ein- und Auswanderungsland Deutschland. Vier internationale Datenbanken im Forum Migration ermöglichen den Besuchern die Spurensuche nach ausgewanderten Vorfahren. Über die Dauerausstellung hinaus vertiefen wechselnde Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Tagungen aktuelle Aspekte von Migration.

Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien ist ein interdisziplinäres und interfakultatives Forschungsinstitut der Universität Osnabrück. Ihm gehören Wissenschaftler verschiedener Disziplinen aus mehreren Forschungsrichtungen und Fachgebieten sowie auswärtige Korrespondierende Mitglieder an - von Demographie, Geographie und Geschichte über Politik-, Rechts- und Wirtschaftwissenschaften, Ethnologie und Soziologie bis zu Interkultureller Pädagogik und Interkulturellem Management, Geschlechterforschung, Sprach-, Literaturwissenschaften und Psychologie.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution66


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Osnabrück, Dr. Oliver Schmidt, 26.07.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2010