Pädagogische Hochschule Karlsruhe - 30.01.2018
Leistungsstarke Schüler besser fördern: Mit wissenschaftlicher Expertise aus Karlsruhe
• Bundesweiter Verbund von Hochschulen hat Zuschlag für
Forschungsprojekt "Leistung macht Schule" erhalten
• Pädagogische Hochschule Karlsruhe übernimmt Koordination
• Für wissenschaftliche Begleitung der Bund-Länder-Initiative
"Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger
Schülerinnen und Schüler" fließen 18 Millionen Euro
• Kick off am 30. Januar in Berlin
Im November 2016 hatten Kulturministerkonferenz und Bundesministerium für Bildung und Forschung die Initiative "Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler" vorgestellt. Für die wissenschaftliche Begleitung dieser Initiative, die von Bund und Ländern ausgeschrieben worden war, hat der bundesweite Forschungsverbund "Leistung macht Schule" den Zuschlag erhalten. Verbundkoordinatorin ist Prof. Dr. Gabriele Weigand von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Trägerin des Bayerischen Staatspreises für Unterricht und Kultus 2017.
Startschuss für die Bund-Länder-Initiative ist am 30. Januar 2018 in Berlin. Den Eröffnungsvortrag der Auftaktveranstaltung mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Stefanie Hubig, Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz, hält Prof. Dr. Weigand. "Wir freuen uns sehr, dass unser Forschungsverbund in den kommenden Jahren die Möglichkeit hat, in Kooperation mit 300 beteiligten Schulen und deren Lehrkräften wissenschaftsbasierte Konzepte zur Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Wir erwarten uns davon einen Schub für die Schul- und Unterrichtsentwicklung, der allen Kindern und Jugendlichen zugutekommt", sagt die Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft. Insgesamt 4,3 Millionen Euro fließen direkt an die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die an vier von 24 Teilprojekten inhaltlich beteiligt ist - mit Prof. Weigand sowie Prof. Dr. Carmen Spiegel und PD Dr. Beate Laudenberg vom Institut für deutsche Sprache und Literatur.
"Dass die Pädagogische Hochschule Karlsruhe die Koordination in diesem bundesweiten Projekt übernimmt, bestätigt unser hohes Niveau im Bereich Forschung. Ich freue mich sehr, dass 'Leistung macht Schule' das Begutachtungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat und schließlich zur Förderung ausgewählt wurde", erklärt Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe: "Dieses wichtige Projekt hat das Potenzial, die Chancengleichheit an Schulen nachhaltig zu verbessern."
Insgesamt 21 Hochschulen arbeiten im Verbund "Leistung macht Schule" zusammen, um von 2018 bis 2022 wissenschaftlich fundierte und evaluierte Leitbilder für eine leistungsfördernde Schulentwicklung zu erarbeiten, um Schulnetzwerke aufzubauen und zu begleiten sowie den Bereich der Bildungsübergänge zu untersuchen. Außerdem sollen fachdidaktische Konzepte zur individuellen Förderung potentiell leistungsstarker Schülerinnen und Schüler erarbeitet werden. Alle 28 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfügen über Erfahrung in Zusammenarbeit mit Schulen und bündeln Expertise aus den Bereichen Bildungswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Psychologie.
Bundesweit nehmen 300 Schulen mit den Klassenstufen 1 bis 10 an der Bund-Länder-Initiative teil - in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Deutsch und Englisch. Und zwar schulartenübergreifend. Besonderes Augenmerk gilt dabei Kindern aus weniger bildungsstarken Familien oder mit Migrationshintergrund. "Da soziale Benachteiligungen insbesondere beim Wechsel in weiterführende Schulen zum Tragen kommen, lassen sich Fördermaßnahmen am besten in einem alle Bildungsetappen umfassenden Verbund erforschen", benennt Prof. Weigand ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Forschungsprojekts LemaS. Dabei soll die mit der wissenschaftlichen Prozessbegleitung verbundene Beratung und Unterstützung der Schulen immer im kontinuierlichen Austausch mit ihnen erfolgen. Durch so genannte Theorie-Praxis-Brücken, die für die optimale Verbindung von schulpraktischer Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnis sorgen.
Am Projekt beteiligte Hochschulen: Freie Universität Berlin, Humboldt Universität Berlin, Technische Universität Braunschweig, Justus-Liebig-Universität Gießen, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Universität Leipzig, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universität Paderborn, Universität Potsdam, Universität Regensburg, Universität Rostock, Universität Trier und Universität Tübingen. Sowie als Kooperationspartner: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Universität Osnabrück, Fachhochschule Münster, Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg, American Psychological Association (Washington DC).
Prof. Dr. Gabriele Weigand
Gabriele Weigand ist seit 2004 Professorin für Allgemeine
Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Ihre
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Anthropologie und Theorien der
Person, Geschichte und Theorien der Schule, Begabungsforschung,
Biografieforschung und Interkulturelle Pädagogik. Sie hat mitgearbeitet
beim Aufbau eines Modellversuchs für hochbegabte Schülerinnen und Schüler
und in verschiedenen Modellklassen unterrichtet. Außerdem ist Weigand
Leiterin des Weiterbildungsinstituts eVOCATIOn, Mitherausgeberin des
"journals für begabtenförderung" und Mitglied des International Panel of
Experts of Gifted Education.
Im Mai 2017 hat Gabriele Weigand den Bayerischen Staatspreis für Unterricht und Kultus erhalten. "Ohne Sie wäre die bayerische und die deutsche Begabtenforschung nicht das, was sie ist", sagte der bayerische Bildungsminister Ludwig Spaenle anlässlich der Preisverleihung. Weigand habe als international angesehene Wissenschaftlerin in der Begabtenförderung großen Verdienst an deren theoretischer wie methodischer Integration in den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag sowie in pädagogisches Handeln.
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe wurde im Jahr 1962 gegründet. Mit
rund 3700 Studierenden und 180 in der Wissenschaft tätigen Mitarbeitenden
zeichnet die Hochschule ein hohes Niveau in Forschung und Lehre aus. Im
Fokus stehen die Qualität von Bildungsprozessen, das Lehren und Lernen in
den unterschiedlichen Themenfeldern und Kontexten sowie allgemeine Fragen
des Kompetenzaufbaus. Die Hochschule kombiniert in besonderer Weise eine
fundierte Grundbildung für Lehrerinnen und Lehrer verschiedener
Schulstufen, Basisqualifikationen für Menschen, die in anderen
Bildungsbereichen tätig sein möchten, sowie professionelle Weiterbildungs-
und Dienstleistungsangebote mit Forschung und Entwicklung auf hohem
Niveau. Ein besonderes Profil ist das seit 1999 bestehende Europalehramt
in den Zielsprachen Englisch und Französisch.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution330
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Regina Schneider, 30.01.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2018
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