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VERBAND/143: Engpass beim Master im Fach Psychologie (BDP)


Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)
Pressemitteilung vom 23. Juli 2013

Engpass beim Master im Fach Psychologie
BDP fordert ausreichend Masterplätze für Studenten statt Quotierung



Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) fordert, dass jeder Student, der einen Master im Fach Psychologie machen möchte, auch einen Platz bekommt. Damit reagiert er auf einen Hilferuf von Studierenden aus Würzburg, deren Fachschaft sich aufgrund einer Entscheidung des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst an ihn gewandt hatte. "Seit der Einführung des Bachelors befürchten wir einen solchen Engpass, der bei den Bundesländern Personalkosten spart, aber bildungspolitisch sinnlos ist", erklärt BDP-Präsidentin Sabine Siegl. "Der Stellenmarkt für Bachelors der Psychologie existiert quasi nicht, während die Arbeitslosigkeit unter Absolventen mit einem Master oder einem Diplom sehr gering ist. Der versperrte Weg zum Master gleicht nahezu einer Art Berufsverbot."

Das Institut für Psychologie in Würzburg hatte beim bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für das Wintersemester 2013/2014 und das Sommersemester 2014 140 Masterplätze beantragt. Diese Zahl ist die fundierte Schätzung des Instituts für den Bedarf an neuen Masterplätzen in den beiden kommenden Semestern. Das Ministerium hat nun überraschend und unter einer faktisch falschen Begründung nur 95 Plätze bewilligt, also nur 68 Prozent des vor Ort gemeldeten Bedarfs. An vielen Universitäten in Bayern und in Deutschland ist die Situation ähnlich. Auf der Basis von Absolventenstudien geht der BDP von einer Übergangsquote von 94 Prozent aus - mit steigender Tendenz. "Die Angst unter den Studierenden, dass Sie nach immensen Anstrengungen in Schule und Universität ihren Berufswunsch doch nicht erreichen können, ist deutlich zu spüren", so Patrick Giemsa, Vorsitzender der Studierenden im BDP. Die Berechnung des Ministeriums berücksichtigt dabei nur einen Teil der Würzburger Studierenden, ein Drittel fällt heraus, ebenso wie die "Numerus-Clausus-Flüchtlinge" aus dem Ausland, die ihren Master in Deutschland machen möchten, und die Bewerber aus Europa und dem internationalen Raum. Der BDP wird von der seit 2005 erhobenen Forderung, dass im Fach Psychologie alle Bachelorabsolventen, die einen Masterplatz suchen, diesen auch bekommen sollen, nicht abrücken, betont Sabine Siegl.

Über den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP):
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen und politischen Interessen der niedergelassenen, angestellten und beamteten Psychologen und Psychologinnen aus allen Tätigkeitsbereichen. Diese sind unter anderem: Gesundheitspsychologie, Klinische Psychologie, Psychotherapie, Schulpsychologie, Rechtspsychologie, Verkehrspsychologie, Wirtschaftspsychologie, Umweltpsychologie und Politische Psychologie. Der BDP wurde 1946 gegründet und ist Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Rund 11.500 Mitglieder sind im BDP organisiert.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 6/13 vom 23. Juli 2013
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)
Alenka Tschischka, Pressesprecherin
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Telefon: 030 - 209 166 620, Fax: 030 - 209 166 680
E-Mail: a.tschischka@bdp-verband.de
Internet: www.bdp-verband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juli 2013