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MELDUNG/003: Ermittlungen gegen Tyson mangels Beweisen eingestellt (SB)



Gerangel mit einem Fotografen hat kein gerichtliches Nachspiel

Mike Tyson muß wegen des Handgemenges mit einem Fotografen auf dem Flughafen von Los Angeles keine Anklage fürchten, da die Justiz die im November 2009 aufgenommenen Ermittlungen wegen Körperverletzung aus Mangel an Beweisen eingestellt hat. Am wichtigsten ist in diesem Zusammenhang jedoch, daß der frühere Schwergewichtsweltmeister daher auch nicht mit Sanktionen wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen im Zusammenhang mit seiner Verurteilung 2007 wegen Kokainbesitzes zu rechnen hat.

Wie Tysons Sprecherin Tammy Brook unmittelbar nach dem Zwischenfall erklärt hatte, sei der ehemalige Boxer mit seiner Frau und dem gemeinsamen zehn Monate alten Kind unterwegs gewesen, als er von einem aggressiven Paparazzo attackiert wurde. Tyson habe in Selbstverteidigung gehandelt, um sein Kind zu schützen.

Einem Bericht der "Los Angeles Times" zufolge bezeichnete sich Tyson als Opfer einer Provokation. Demnach soll ihn der Fotograf nach vergeblichen Bemühungen um ein Foto geschlagen haben. Der Paparazzo gab hingegen an, Tyson habe nach einem Aufnahmeversuch mit Gewalt die Herausgabe des Films erzwingen wollen. Nach Angaben eines Polizeisprechers schlug Tyson nur ein einziges Mal zu, worauf der Fotograf zu Boden gegangen sei. Es gebe viele verschiedene Versionen, sagte damals der Sprecher der Flughafenpolizei. Einige Zeugenaussagen unterstützen Tysons Version, andere die des Fotografen. Der Vorfall ereignete sich an einem Ticketschalter der Gesellschaft United Airlines auf Terminal 7 des Flughafens. Auf dem internationalen Flughafen warten Paparazzi oft auf reisende Prominente.


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Robert Stieglitz sucht Ersatz für Miranda

Robert Stieglitz muß sich vor seiner ersten Titelverteidigung, die am 9. Januar in der Magdeburger Bördelandhalle über die Bühne gehen soll, kurzfristig auf einen neuen Gegner einstellen. Der Weltmeister der WBO im Supermittelgewicht tritt nicht wie geplant gegen Edison Miranda an, da der in Florida lebende Kolumbianer seinen Auftritt wegen einer Grippeerkrankung absagen mußte.

Bedauerlicherweise fällt damit das mit Spannung erwartete Duell zweier offensiv zu Werke gehender Boxer ins Wasser, von dem man sich viel versprochen hatte, nachdem von einem technischen Zugewinn Mirandas unter seinem neuen Trainer Joe Goossen die Rede gewesen war. Der Magdeburger Boxstall SES und das ZDF suchen nun nach einem attraktiven Ersatz, wobei feststeht, daß die Veranstaltung in der Bördelandhalle auf jeden Fall stattfinden wird.

Weltmeisterin Ina Menzer aus dem Hamburger Universum-Boxstall verteidigt die Titel der Verbände WBC, WBO und WIBF im Federgewicht. Die 29 Jahre alte Mönchengladbacherin wird von Michael Timm trainiert und ist in 25 Profikämpfen ungeschlagen. Ihre Gegnerin in der Bördelandhalle ist die gleichaltrige Ramona Kühne, die beim Magdeburger Boxstall SES unter Vertrag steht. Die Berlinerin ist in vierzehn Kämpfen ungeschlagen und Weltmeisterin der WIBF im Superfedergewicht. Zudem trifft im Schwergewicht Denis Boitsow auf Kevin Montiy.


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Sebastian Zbik glaubt nicht an Kampf gegen Kelly Pavlik

Wenngleich Sebastian Zbik schon seit geraumer Zeit das Vorrecht hat, gegen Weltmeister Kelly Pavlik anzutreten, hält er diesen Kampf für unwahrscheinlich: "Ich bin in den USA ein unbeschriebenes Blatt. Und es geht bekanntlich um die Einschaltquoten", sagte er im Interview mit dem "Nordkurier".

Am 19. Dezember hatte der 27jährige Mittelgewichtler den Interimstitel des WBC in Schwerin durch einen knappen Punktsieg erfolgreich gegen den Italiener Emanuele Della Rosa verteidigt. Am selben Tag verteidigte Kelly Pavlik seine beiden Gürtel der Verbände WBC und WBO durch einen Sieg nach technischem K.o. in der fünften Runde gegen Miguel Espino, so daß er nun eigentlich gegen Zbik antreten müßte. Doch der Champion aus Youngstown, Ohio, der als weltbester Boxer dieser Gewichtsklasse gilt, zieht einen Kampf gegen seinen Landsmann Paul Williams vor.

3. Januar 2010