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MELDUNG/689: Jürgen Brähmer verlängert Vertrag mit Universum (SB)



Erster Kampf nach über 20 Monaten Pause

Nach mehr als 20 Monaten Pause kehrt Exweltmeister Jürgen Brähmer in den Ring zurück. Er trifft im Rahmen der Universum Fight Night am 28. Januar im Ballsaal des Hamburger Luxushotels Grand Elysée im letzten Kampf des Abends auf den spanischen Meister im Supermittelgewicht, Jose Maria Guerrero. Während der Schweriner 36 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, tritt sein Gegner mit einer Bilanz von 29 Siegen, zwei Niederlagen sowie einem Unentschieden an.

Wenngleich die Kontrahenten bislang noch nicht aufeinandergetroffen sind, haben sie doch beide in der Vergangenheit gegen Mario Veit gekämpft und verloren. Dabei unterlag Guerrero 2003 klar nach Punkten, während Brähmers Niederlage 2006 um einiges knapper ausfiel. Viel abgewinnen kann der Schweriner diesem Fernvergleich nicht, da er keine weiteren Gemeinsamkeiten mit dem Spanier zu erkennen vermag. Er habe jedenfalls die damalige Niederlage wieder wettgemacht.

Wie Brähmer berichtet, habe er in Schwerin täglich trainiert, sei in bester Verfassung und absolviere derzeit die Sparringsphase. Er verfolge das konkrete Ziel, noch in diesem Jahr wieder um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Bei diesem Vorhaben kommt ihm der Umstand entgegen, daß er sich mit der Universum Box-Promotion auf eine Vertragsverlängerung verständigt hat. Er habe gute Gespräche mit Geschäftsführer Waldemar Kluch geführt, die zu einer Einigung geführt hätten, mit der beide Seiten leben können. Nachdem dieser Schritt vollzogen sei, könne er sich nun wieder uneingeschränkt auf das Boxen konzentrieren. Dies sei unabdingbar, um sich erneut einen Titel zu sichern.


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Arthur Abraham bleibt im Supermittelgewicht

Arthur Abraham müsse gewinnen und sich mit einer starken Leistung zurückmelden, verlangt Trainer Ulli Wegner von seinem Schützling eine überzeugende Vorstellung im Kampf gegen Pablo Farias. Er werde das Jahr mit einem Sieg beginnen und mit einem Sieg beenden, schloß sich Abraham auf der letzten Pressekonferenz vor seinem Auftritt am Samstag in Offenburg dieser Vorgabe mit einem Versprechen an die Fans an. Für den früheren IBF-Weltmeister im Mittelgewicht, der 32 Kämpfe gewonnen und drei verloren hat, ist dies nicht nur eine Pflichtübung, sondern darüber hinaus eine Gelegenheit, etwas für sein strapaziertes Image zu tun, das nach den drei verlorenen Kämpfen gegen Andre Dirrell, Carl Froch und Andre Ward im Super-Six-Turnier doch beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Auf die leichte Schulter nehmen wird man den Argentinier sicher nicht, der mit 19 Siegen und einer Niederlage im Gepäck angereist ist. Wenngleich man den 24jährigen in Europa bislang nicht kennt, kündigt er eine Überraschung an. Abraham sei zwar ein großer Kämpfer, doch werde er ihn besiegen. Das sei der erste Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung seines großen Ziels, Weltmeister zu werden. So warnt denn auch Ulli Wegner mit den Worten vor Farias, für Arthur kämen nur starke Gegner in Frage, da man nicht gegen Fallobst boxe.

Die interessanteste Nachricht dürfte in diesem Zusammenhang sein, daß Arthur Abraham nicht wie seit langem angekündigt wieder ins Mittelgewicht zurückkehrt. Wie Wegner unterstrich, werde man weiterhin im Supermittelgewicht antreten und diesen Weg gemeinsam gehen. Er setze volles Vertrauen in seinen Schützling, der sich in der Vorbereitung große Mühe gegeben habe. Abraham hatte seinerzeit das Mittelgewicht verlassen, nachdem es ihm immer schwerer gefallen war, das geforderte Limit einzuhalten. Wieder dorthin zurückzukehren würde permanente Hungerkuren erfordern, die der Leistung im Ring sicher nicht zuträglich wären. Da es seine physischen Voraussetzungen in der höheren Gewichtsklasse nicht erlauben, abwartend zu kämpfen und alles auf den entscheidenden Niederschlag abzustimmen, muß der Berliner seine taktischen und technischen Möglichkeiten verbessern, um sich in der Weltspitze des Supermittelgewichts zu behaupten.


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Ramona Kühne trifft auf die Ungarin Renata Dömsödi

Bei der Veranstaltung des Sauerland-Boxstalls in Offenburg verteidigt Weltmeisterin Ramona Kühne ihre Titel gegen die Ungarin Renata Dömsödi. Die 31jährige Berlinerin, die beim Magdeburger Promoter SES unter Vertrag steht, hat bislang 18 Kämpfe gewonnen und einen verloren. Für ihre Gegnerin stehen sieben Siege und eine Niederlage zu Buche.

Eigentlich hätte Ramona Kühne bereits im November in den Ring steigen sollen, doch machte ihr damals die Verschiebung des Kampfs zwischen ihrem Teamkollegen Robert Stieglitz und dem Dänen Mikkel Kessler einen Strich durch die Rechnung. Dies führte dazu, daß die Berlinerin seit neun Monaten keinen Kampf mehr bestritten hat. Als Nachteil empfindet sie das jedoch nicht, da sie sich um so mehr darauf freue, ihr Können wieder unter Beweis zu stellen. Auch die verletzungsbedingte Absage der ursprünglich vorgesehenen Gegnerin Agoto Ilko irritiert die Titelverteidigerin nicht. Renata Dömsödi habe exakt die gleiche Kampfbilanz wie ihre ausgefallene Trainingspartnerin, so daß es keine große Umstellung gewesen sei, sich auf sie einzustellen.

13. Januar 2012