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MELDUNG/865: Mikkel Kessler verlängert Vertrag bei Sauerland (SB)




Erfolgreiche Zusammenarbeit soll auch in Zukunft Früchte tragen

Der Däne Mikkel Kessler, der seit 2009 unter der Regie von Sauerland Event in den Ring steigt, hat seinen Vertrag mit dem Berliner Promoter bis 2014 verlängert. Er freue sich darauf, die erfolgreiche Arbeit gemeinsam fortzusetzen, sagte der frühere Weltmeister dreier Verbände im Supermittelgewicht. Er sei es seinen Fans schuldig, gegen die weltbesten Boxer anzutreten, und werde das auch künftig tun. Zusammen schmiede man bereits vielversprechende Pläne für die kommenden Monate.

Bei seinem ersten Auftritt für den deutschen Promoter hatte Kessler im September 2009 den Venezolaner Gusmyr Perdomo durch technischen K.o. in der vierten Runde besiegt. Zum Auftakt des Super-Six-Turniers, dessen Konzept Kalle Sauerland entworfen und mit dem US-amerikanischen Sender Showtime realisiert hatte, mußte sich der Däne am 21. November 2009 überraschend dem Kalifornier Andre Ward geschlagen geben, der sich in ausgezeichner Verfassung präsentierte, jedoch auch vom Ringrichter in Oakland bevorteilt wurde. Kessler hatte in seiner Karriere zuvor lediglich am 3. November 2007 im Millennium Stadium von Cardiff vor mehr als 50.000 Zuschauern gegen den überragenden Waliser Joe Calzaghe verloren.

Nach der Niederlage gegen Andre Ward meldete sich der Däne am 24. April 2010 in Herning mit einem Punktsieg über den damals noch ungeschlagenen Briten Carl Froch erfolgreich im Turnier zurück. Eine Verletzung am Auge, an der er schon geraume Zeit laborierte, zwang ihn jedoch, sich am 25. August 2010 vorzeitig aus dem Teilnehmerfeld zu verabschieden und eine längere Pause einzulegen. Bei seinem letzten Auftritt besiegte er am 19. Mai 2012 im Parken-Stadion von Kopenhagen den US-Amerikaner Allan Green durch K.o. in der vierten Runde und sicherte sich damit den Silbergürtel des WBC im Halbschwergewicht.

Promoter Kalle Sauerland schwärmte bei der aktuellen Vertragsverlängerung davon, Mikkel Kessler zu einem der bedeutendsten Boxer aller Zeiten zu machen, der dauerhaft in Erinnerung bleiben werde. Der Däne gehöre längst der weltweiten Spitzenklasse an und könne in den nächsten Kämpfen Geschichte schreiben. Der 33 Jahre alte Kessler hat bislang 45 Kämpfe gewonnen und nur zweimal verloren. Sein Promoter verhandelt derzeit mit verschiedenen möglichen Gegnern und will in Kürze den nächsten Auftritt ankündigen.

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Sergio Martinez will Julio Cesar Chavez die Leviten lesen

Am 15. September verteidigt Julio Cesar Chavez jun. aus Mexiko in Las Vegas den Titel des WBC im Mittelgewicht gegen den Argentinier Sergio Martinez, der gegenwärtig als weltbester Boxer dieser Gewichtsklasse gilt. Der Herausforderer tritt mit einer Bilanz von 49 Siegen, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden an, während der amtierende Weltmeister 46 Kämpfe gewonnen und einen unentschieden beendet hat. Da Martinez der WBC-Gürtel vor einiger Zeit aberkannt worden war, bietet sich ihm die Gelegenheit, die Trophäe wieder in seinen Besitz zu bringen.

Bei gemeinsamen Presseterminen war die Stimmung zwischen den Kontrahenten gereizt. Der 37jährige Martinez hatte vor dem jüngsten Zusammentreffen einige provozierende Äußerungen gemacht, die er auf seinen Ärger über das Verhalten des Mexikaners zurückführt. Dessen Lager habe zunächst versichert, Chavez werde gleich bei der ersten Titelverteidigung gegen ihn antreten. Inzwischen seien jedoch bereits drei Kämpfe ins Land gezogen, ohne daß dieses Versprechen eingelöst worden wäre. Das habe ihn wütend gemacht, so Martinez. Die Zurückhaltung des Mexikaners erklärt sich daraus, daß man ihm wenig Chancen gegen Martinez einräumte. Erst in jüngster Zeit stellte Chavez seine Qualitäten auf so überzeugende Weise unter Beweis, daß sein Umfeld das Wagnis eingehen will.

Der Kampf wird vom Sender HBO als Pay-per-View angeboten und scheint sich enormer Nachfrage zu erfreuen. Sergio Martinez kann mit der bislang höchsten Börse seiner Karriere rechnen, geht aber nicht von einer vermutlich ebenso lukrativen Revanche aus. Natürlich sei ein zweites Duell denkbar, doch habe er vor, Chavez in die Mangel zu nehmen und vorzeitig zu besiegen, so daß keine Fragen offenblieben, wer von beiden der bessere Boxer sei.

10. August 2012