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MELDUNG/1175: Artigkeiten auf der Pressekonferenz mit Klitschko und Powetkin (SB)




Kein böses Wort mehr vor dem großen Zahltag

Rund 250 Journalisten und 40 Kamerateams waren erschienen, um der ersten gemeinsamen Pressekonferenz von Weltmeister Wladimir Klitschko und seinem Pflichtherausforderer Alexander Powetkin in Moskau beizuwohnen. In der russischen Hauptstadt kommt es am 5. Oktober zum höchstdotierten Kampf, der je auf europäischem Boden ausgetragen worden ist. Beide Boxer erwartet die lukrativste Gage ihrer Karriere. Klitschko soll eine Börse von 13,13 Millionen Euro erhalten, Powetkin immerhin noch 4,4 Millionen Euro.

Zweimal wollten die beiden Olympiasieger bereits gegeneinander antreten, zweimal wurde das Duell versteigert, doch jedes Mal zog der Russe zurück. 2008 mußte er wegen einer Verletzung am Sprunggelenk absagen. Zwei Jahre später kam der Kampf nicht zustande, weil Powetkins Vater gestorben war. In den Verhandlungen soll es angeblich auch Streitigkeiten um die Dopingkontrollen gegeben haben. Zudem forderten die Russen ein Kabinenverbot für Wladimirs älteren Bruder Vitali. Und nicht zuletzt war Powetkins damaliger Trainer Teddy Atlas der Auffassung, daß sein Schützling noch nicht bereit für den Champion sei.

Da es in der Vergangenheit noch nie zu einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Schwergewichtler gekommen war, sah man dem ersten offiziellen Aufeinandertreffen mit gewissen Erwartungen entgegen. Wer jedoch gehofft hatte, wenigstens einen Nachhall der monatelangen Querelen oder gar ein Wortgefecht zu erleben, sah sich enttäuscht. Sittsam, höflich und respektvoll lobten die beiden Boxer einander und stellten einen großartigen Kampf in Aussicht, daß fast Langeweile aufkam.

Der 33 Jahre alte Alexander Powetkin verlieh seiner Freude Ausdruck, daß der Kampf gegen Wladimir Klitschko tatsächlich stattfinden wird, und dankte Andrej Ryabinsky, der seine Austragung in Moskau möglich gemacht hatte. Der Bauunternehmer und Milliardär hatte das spektakuläre Höchstgebot bei der Versteigerung des Kampfs finanziert und ist inzwischen auch Manager Powetkins. Wie dieser fortfuhr, handle es sich um den wichtigsten Kampf seines Lebens. Er trete gegen den stärksten Boxer der Welt an, weshalb eine optimale Vorbereitung unverzichtbar sei. Man habe das Konditionstraining bereits abgeschlossen und arbeite in den kommenden Wochen an Technik und Taktik. Er werde nicht herumtänzeln, um lediglich Geld abzukassieren, sondern trete an, um zu gewinnen, unterstrich der reguläre WBA-Weltmeister. Mehr wolle er nicht hinzufügen, da er die Antwort auf alle Fragen im Ring geben werde. Er sei sich jedenfalls sicher, daß es kein einziger Zuschauer bereuen werde, sich diesen Kampf in der Arena anzusehen.

Der 37jährige Wladimir Klitschko ist Superchampion der WBA und WBO sowie Weltmeister der IBF und IBO. Er hat mehr als doppelt so viele Kämpfe wie der in 26 Auftritten ungeschlagene Russe bestritten, da für ihn 60 Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen. In der Austragung des Kampfs in Moskau sieht der Ukrainer keinen Nachteil. Im letzten Jahr habe bereits sein Bruder Vitali gegen Manuel Charr hier geboxt. Jetzt freue er sich darauf, ebenfalls in der russischen Hauptstadt in den Ring zu steigen. Wie er selbst sei auch Alexander Powetkin Olympiasieger und Weltmeister. Dessen Art zu boxen lasse sich mit dem Stil Mike Tysons vergleichen, so daß ein spektakulärer Kampf in Aussicht stehe. Er trete gegen einen echten Kämpfer und russischen Ritter an, der ihm im Ring alles abverlangen werde, so Klitschko. Daher bereite er sich wie immer fleißig und verantwortungsvoll auf den Kampf vor, ohne den Gegner zu unter- oder zu überschätzen. [1]

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Adonis Stevenson verteidigt seinen Titel gegen Tavoris Cloud

Am 28. September verteidigt Adonis Stevenson den Titel des Verbands WBC im Halbschwergewicht in Montreal gegen den ehemaligen IBF-Champion Tavoris Cloud. Während für den Weltmeister 21 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, hat der Herausforderer 24 Auftritte gewonnen und einen verloren. Wie Stevensons Promoter Yvon Michel mitteilte, wolle er dem Champion regelmäßig Kämpfe verschaffen. Die Titelverteidigung im Bell Centre wird von dem Sender HBO übertragen.

Tavoris Cloud hatte im März gegen Bernard Hopkins seine erste Niederlage im Profilager bezogen. Adonis Stevenson setzte sich im Juni überraschend gegen den favorisierten Chad Dawson durch, der sich vorzeitig geschlagen geben mußte, und widmete diesen Sieg seinem verstorbenen Trainer Emanuel Steward. [2]

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/povetkin-und-klitschko-bereit/23.html

[2] http://www.boxen.de/news/nun-offiziell-stevenson-vs-cloud-am-28-september-in-montreal-28326

14. August 2013