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MELDUNG/1278: Marcos Maidana bremst Adrien Broners Siegeszug (SB)




Argentinier entthront US-Star als WBA-Champion im Weltergewicht

Der Siegeszug des durch die Gewichtsklassen aufsteigenden Adrien Broner hat vorerst ein Ende gefunden. Nach 27 gewonnenen Kämpfen in Folge mußte sich der US-Star in San Antonio dem Argentinier Marcos Maidana geschlagen geben, der ihm den WBA-Titel im Weltergewicht abnahm. Nach einem turbulenten und verbissen ausgetragenem Duell unterlag Broner am Ende klar nach Punkten (115:110, 116:109, 117:109). Maidana, der bereits regulärer WBA-Champion im Halbweltergewicht war, verbesserte seine Bilanz auf 35 Siege und drei Niederlagen.

Der Argentinier nahm von Beginn an das Heft in die Hand und setzte seinen Gegner unter Druck, der sich nur durch häufiges Klammern zu helfen wußte. Bereits in der zweiten Runde mußte Broner nach einem linken Haken erstmals in seiner Karriere zu Boden gehen. Kaum war er wieder auf die Beine gekommen, als Maidana auch schon energisch nachsetzte und beinahe einen Abbruch erzwungen hätte. Nach diesem katastrophalen Auftakt fand der Amerikaner allmählich besser in den Kampf und konnte im dritten Durchgang zumindest einige Konter plazieren, wobei Maidana nach wie vor das Geschehen im Ring dominierte.

Gegen Mitte des Kampfs setzte sich Broner endlich besser in Szene, was den Argentinier jedoch nicht daran hinderte, gefährliche Einzeltreffer ins Ziel zu bringen. Als der Amerikaner schließlich die Oberhand zu gewinnen schien, fing er sich in der achten Runde erneut zwei linke Haken ein, die ihn auf die Bretter schickten. Als Maidana nachsetzen wollte, umklammerte ihn sein Gegner, worauf ihn der Argentinier mit dem Kopf wegstieß. Der Ringrichter quittierte dies mit einem Punktabzug, was Broner jedoch nicht davor bewahrte, im neunten Durchgang wiederum in Bedrängnis zu geraten. Da der Amerikaner in der Folge nicht genug unternahm, um das Blatt womöglich noch zu wenden, schien Maidana einem sicheren Sieg entgegenzustreben. Kurz vor Ende der elften Runde kam Broner mit einem Wirkungstreffer zum Zuge, von dem sich der Argentinier zu Beginn des letzten Durchgangs offenbar noch nicht erholt hatte. Nun setzte der Amerikaner entschieden nach, doch mußte er dabei auch mehrere gefährliche Haken einstecken, so daß am letztendlichen Erfolg Maidanas nicht zu rütteln war.

Im anschließenden Interview mit dem Sender Showtime sprach Marcos Maidana von einem großartigen Kampf, da er es noch nie mit einem solchen Gegner zu tun gehabt habe. Wie der Argentinier bestätigte, sei er in der elften Runde etwas angeschlagen gewesen. Er habe keine Probleme mit einer Revanche, da ein echter Champion überall auf der Welt kämpfe. [1]

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Ist Amir Mansour der Durchbruch gelungen?

Mit dem ehemaligen Basketballspieler Kelvin Price bekam der US-amerikanische Schwergewichtler Amir Mansour einen Gegner vor die Fäuste, der ihn um Haupteslänge überragte. Zudem hatte sich Price im Kampf gegen Deontay Wilder einen Namen gemacht, dem er nach einem guten Auftakt in der dritten Runde unterlag. Der 41 Jahre alte Mansour, der einen erheblichen Teil seines Lebens im Gefängnis verbracht hat, brauchte zwei Runden, um sich auf den Riesen einzustellen. Im dritten Durchgang kam der Rechtsausleger aus Delaware dann mit mehreren schweren Treffern durch und gewann sichtlich die Oberhand.

In der vierten Runde mußte Price einen linken Volltreffer verdauen, der wohl die meisten Gegner auf die Bretter geschickt hätte. Klammernd rettete sich der 38jährige in die Pause, doch wurde er im nächsten Durchgang nach einer weiteren Linken zum ersten Mal angezählt. Wieder rettete ihn der Gong, und da sich Mansour etwas verausgabt hatte, kam Price mit einigen Treffern zum Zuge. Mehr als ein Strohfeuer war das aber nicht, denn in der siebten Runde landete Mansour einen spektakulären rechten Haken, der seinen Gegner aus dem Ring beförderte. Price schaffte es zwar noch in Pause, wurde dann aber zu seiner eigenen Sicherheit aus dem Kampf genommen.

Damit blieb Amir Mansour auch in seinem 20. Profikampf ungeschlagen, während Kelvin Price nun vierzehn Auftritte gewonnen und zwei verloren hat. Da Mansours Sieg durch technischen K.o. auf dem Sender NBC Sports zu sehen war, könnte ihm dieser Erfolg den erhofften Durchbruch bescheren. Wie er im nachfolgenden Interview berichtete, habe er anfangs Probleme mit dem riesigen Gegner gehabt. Er beherrsche jedoch viele Stile und greife bei Bedarf auf seine Erfahrung im Straßenkampf zurück. Wie er dies zuvor angekündigt habe, könne ihn auch ein Gegner wie Kelvin Price nicht besiegen, sofern er keine Waffe in den Ring mitbringe. [2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/maidana-besiegt-broner-und-holt-wba-titel-im-weltergewicht-30573

[2] http://www.boxen.de/news/mansour-feiert-wichtigen-sieg-auf-nbc-gegen-price-30577

17. Dezember 2013