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MELDUNG/1281: Bermane Stiverne und Chris Arreola kämpfen um den WBC-Titel (SB)




Verband regelt die Nachfolge Vitali Klitschkos

Mit der Ernennung Vitali Klitschkos zum Champion Emeritus hat das World Boxing Council (WBC) die Karten im Schwergewicht neu gemischt, zumindest was den Weltmeister dieses Verbands betrifft. Die durch die Regentschaft der Brüder Klitschko hervorgerufene jahrelange Stagnation an der Spitze der Königsklasse ist partiell aufgebrochen, so daß sich etliche Kandidaten Hoffnungen machen, durch die entstandene Lücke vorzustoßen. Wie schon die Debatte der letzten Tage zeigte, ist die unmittelbare Nachfolge des Ukrainers allerdings eindeutig geregelt. Im April hatte sich der Kanadier Bermane Stiverne in einem Ausscheidungskampf des WBC klar nach Punkten gegen den US-Amerikaner Chris Arreola durchgesetzt und war damit neuer Pflichtherausforderer Vitali Klitschkos geworden.

Nun hat der in Mexiko ansässige Weltverband beschlossen, Bermane Stiverne und Chris Arreola um den vakanten Schwergewichtstitel kämpfen zu lassen. Wie es in einer Stellungnahme heißt, habe der Rat des WBC eine Entscheidung über die weiteren Schritte getroffen, um den Platz Vitali Klitschkos zu füllen. Diesem sei der Status des Champion Emeritus verliehen worden, damit er sich seiner politischen Kampagne, Präsident der Ukraine zu werden, widmen könne. Es würden unmittelbare Verhandlungen zwischen dem an Nummer eins der Rangliste geführten Stiverne und dem an zweiter Stelle folgenden Chris Arreola angeordnet. Eine weitere Serie von Ausscheidungskämpfen solle den nächsten Pflichtherausforderer für diese Gewichtsklasse ermitteln. [1]

Bermane Stiverne wird beim WBC als sogenannter Silver-Champion geführt, was im Grunde nichts anderes als Pflichtherausforderer bedeutet, sofern der Verband nicht gerade beschließt, einen weiteren Kandidaten ins Spiel zu bringen, um das Geschäft zu beleben. Chris Arreola ist derzeit International-Champion des WBC, womit eine allgemein übliche Zwischenetappe bezeichnet wird, die bei anderen Verbänden auch als Intercontinental-Champion firmieren kann. Der Kanadier hat bislang 21 Kämpfe gewonnen und nur einen verloren, wobei er 20 Gegner vorzeitig besiegen konnte. Ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist die Schlagwirkung Arreolas, für den 35 Siege, davon 30 durch K.o., sowie drei Niederlagen zu Buche stehen. Geschlagen geben mußte sich der US-Amerikaner mit mexikanischen Vorfahren nur Vitali Klitschko, dem Polen Tomasz Adamek sowie Bermane Stiverne.

Arreolas Promoter Dan Goossen kommentierte die Entscheidung des WBC mit den Worten, dies sei eine wunderbare Chance, sich erstens bei Stiverne zu revanchieren und zweitens den Gürtel zu holen. Es handle sich nicht nur um den bedeutendsten Titel im Boxen, sondern den größten im gesamten Sport - die Weltmeisterschaft im Schwergewicht. Nüchterner, doch nicht minder entschlossen hörte sich eine erste knappe Stellungnahme Bermane Stivernes an. Dieses Mal werde er Arreola endgültig auf die Bretter schicken. Im ersten Kampf hatte der Kanadier seinen Gegner in der dritten Runde am Boden, doch reichte dieser Niederschlag nicht aus, um ein frühes Ende herbeizuführen.

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Kalle Sauerland zieht eine positive Jahresbilanz

Nicht zuletzt dank des Titelgewinns durch Jürgen Brähmer am vergangenen Wochenende in Neubrandenburg fällt die Bilanz von Promoter Kalle Sauerland für das Jahr 2013 positiv aus. Wenngleich die Fernsehquoten bei den acht von der ARD übertragenen Veranstaltungen im Vergleich zu den letzten Jahren etwas zurückgegangen sind, gehört das Berliner Unternehmen beim Marktanteil nach wie vor der Spitzengruppe an.

Man sei mit dem Jahr 2013 sehr zufrieden, unterstrich Sauerland. Obgleich sich der deutsche Fernsehmarkt in den zurückliegenden Jahren erheblich verändert habe, belegten die Einschaltquoten und der Marktanteil, daß Boxen nach wie vor zu den drei führenden Sportarten im deutschen Fernsehen gehöre. Am späten Samstagabend gebe es kein stärkeres TV-Produkt.

Die beste Quote für Sauerland erzielte der Kampf zwischen Arthur Abraham und Robert Stieglitz (4,2 Millionen), bei dem der Berliner allerdings den WBO-Titel im Supermittelgewicht verlor. Mit Jürgen Brähmer kam am 14. Dezember ein neuer Weltmeister hinzu, was Sauerland in den anstehenden Vertragsverhandlungen mit der ARD sicherlich zum Vorteil gereichen wird. Mit den Cruisergewichtlern Marco Huck (WBO) und Yoan Pablo Hernandez (IBF) sowie der Norwegerin Cecilia Braekhus hat der Berliner Boxstall weitere herausragende Akteure aufzubieten, die gegenwärtig an der Spitze stehen.


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/wbc-ordnet-rueckkampf-zwischen-stiverne-und-arreola-um-den-vakanten-wbc-titel-an-30656

[2] http://www.boxen.de/news/sauerland-mit-2013-zufrieden-boxen-nach-wie-vor-top-3-sportart-in-deutschland-30640

20. Dezember 2013