Schattenblick → INFOPOOL → SPORT → FAKTEN


MELDUNG/264: Aktuelle Ausgabe "Leistungssport" mit Schwerpunkt Nachwuchsleistungssport (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 37 / 8. September 2015
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Die aktuelle Ausgabe von "Leistungssport" ist erschienen


Ein Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport widmet sich dem Nachwuchsleistungssport. Denn mit Blick auf die Olympiabewerbung Hamburgs für 2024 sind schon jetzt konzeptionelle und strukturelle Weichenstellungen für den Aufbau eines nationalen Talentreservoirs und die Verbesserung des Nachwuchstrainings erforderlich.

Im Einstiegsbeitrag "Heute im Talentpool - In Hamburg auf dem Podium" (Andreas Hohmann / Urich Fehr / Lenard Voigt) wird ein Weg für die Lösung des aktuellen Talentsichtungsproblems aufgezeigt. Es geht darum, auf welche Weise für die verschiedenen Sportarten möglichst früh optimal geeignete Kinder identifiziert und zu einem Trainingseinstieg motiviert werden können. Es wird untersucht, ob sich eine tragfähige und effektive Talentprognose auf der zweiten Klassenstufe der Grundschule, d.h. im Altersbereich von 7 bis 8 Jahren, generieren lässt.

Das Projekt "Berlin hat Talent" (Jochen Zinner / Dirk Büsch / Thomas Poller / Robert Bartko) zielt darauf ab, möglichst vielen Kindern in Berlin den Zugang zu Bewegung und Sport erleichtern. Zu diesem Zweck werden die dritten Klassen der Berliner Grundschulen sukzessive flächendeckend mit Hilfe des Deutschen Motorik-Test (DMT) untersucht und bewegungsauffälligen Schülerinnen und Schülern qualifizierte Bewegungsangebote unterbreitet. Im vorliegenden Zwischenbericht werden ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung von n = 4986 Schülerinnen und Schülern vorgestellt. "Hohe Effizienz heißt: Mit wenigen Versuchen das Optimum herausholen" - so lautet das Credo unseres Trainerinterviews, in dem das vielfältige Aufgaben- und Anforderungsspektrum des Trainers in Nachwuchsbereich thematisiert wird. Es geht um zentrale Fragen der Training- und Wettkampfplanung, -durchführung, -auswertung und -steuerung und aller damit zusammenhängender Aspekte. Dirk Speyer, hessischer Landestrainer in der Grundsportart Geräteturnen, vermittelt Einblicke in den Trainingsalltag seiner Athleten.

Die "Analyse der Schüler- und Jugendleistungen Deutschlands bester Mittelstreckenläufer der vergangenen 25 Jahre" (Christoph Thürkow / Martin Behrens / Matthias Weippert) ist auf die Leistungsentwicklung der vergangenen 25 Jahre fokussiert. Eingeschlossen wurden 35 Athleten, die im Zeitraum von 1991 bis 2015 die DLV-EM-Norm (2014) über 800 und 1.500 m unterbieten konnten. Die Analyse bezieht sich auf die Laufleistung dieser Athleten in den Altersklassen 14 bis 17. Die ermittelten Zeiten wurden in Relation zum jeweiligen D-Kaderrichtwert des DLV gesetzt.

Der Beitrag "Nachwuchsleistungssport in Österreich: Zur Zukunftsfähigkeit des österreichischen Nachwuchsleistungssports" (Michael Wenzel) thematisiert die Eckpunkte des Nachwuchsleistungssports in unserem Nachbarland - u. a. die laufende Projektinitiative "Strategie 2018 für den österreichischen Spitzensport". Mit dem Ziel, eine entsprechende Talentauswahl sowie einen motivierenden Verbleib der Talente im System zu erreichen, wurden für die Entwicklungs- und Qualitätssteigerung in begonnenen Prozessen die drei Top-Projekte "Bewusst Leistungssport", Transferhürden meistern" sowie "Talentnester" vorgeschlagen.

Der Erfahrungsbericht "Hautnah dabei: Physiotherapeuten bei der deutschen U20-Nationalmannschaft" (Peter Scheffler) beleuchtet das Team hinter den Fußballspielern am Beispiel der U20-WM 2015 in Neuseeland. Drei Physiotherapeuten, jeder ein Fachmann auf seinem Gebiet, jeder mit der Intention, beste Bedingungen für die 21 Spieler und den maximalen Erfolg zu schaffen. Worauf es dabei ankommt, welche Ausbildung sie benötigen und was man während einer WM erlebt, erzählen die drei Therapeuten exklusiv für Leistungssport.

In eigener Sache" berichten wir über "Das DOSB-Nachwuchsleistungssportkonzept 2020 - LSB/LSV-Strukturgespräche als erster Schritt der Umsetzung" (Barbara Lischka) und "Forschung, Wissenschaft und Leistungssport systematisch miteinander verbinden - Zur Fortentwicklung des wissenschaftlichen Verbundsystems" (Christian Wachsmuth / Olav Spahl).

"Anpassungseffekte linearen und täglich nicht-linearen dynamischen Krafttrainings bei Frauen" (Boris Ullrich / Susanne Holzinger / Thiemo Pelzer / Jens Stening / Mark Pfeiffer) ist der zweite Teil der Beitragsreihe "Krafttrainings-Periodisierungsmodelle auf dem Prüfstand". Aufbauend auf der Studie zum isometrischen Krafttraining besteht die Zielstellung darin, unter Kontrolle von Belastungsnormativen (Feedbacksystem) die Anpassungseffekte beider Periodisierungsmodelle anhand muskelarchitektonischer, neuromuskulärer und dynamischer Indikatoren zu untersuchen. Zur Diskussion stellen wir den Beitrag "Substanzmissbrauch im Leistungssport" (Alexandra Schek). Wir knüpfen damit an unsere schon des Öfteren geführte Debatte über freiverkäufliche Leistungsförderer an. Aus aktuellem Anlass wird in diesem Beitrag auf mit 2,4-Dinitrophenol (DNP) versetzte "Fat burner" und aufgrund teilweise unkritischer Einnahme auf sogenannte "Over-the-counter painkiller" eingegangen. Rezeptfrei erhältliche Schmerzmittel werden, so steht zu befürchten, nicht nur bei ärztlicher Indikation, sondern auch "prophylaktisch" vor Wettkämpfen oder sogar als vermeintliche Leistungsförderer (zur Steigerung des Trainingspensums) eingesetzt. Eine Sensibilisierung für diese Auswüchse ist dringend erforderlich.

*

Quelle:
DOSB-Presse Nr. 37 / 8. September 2015, S. 27
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Telefon: 069/67 00-236
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang