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MELDUNG/301: Die aktuelle "Leistungssport"-Ausgabe steht im Zeichen von Rio 2016 (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 28-31 / 12. Juli 2016
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Die aktuelle "Leistungssport"-Ausgabe steht im Zeichen von Rio 2016


Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport erscheint in dieser Woche. Mit Blick auf die bevorstehenden Olympischen Spiele der XXXI. Olympiade in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro im August dieses Jahres haben einige Beiträge unmittelbaren Olympiabezug.

Der die Ausgabe einleitende Beitrag Schlaf, circadiane Rhythmen und Olympische Spiele in Rio (Dieter Kunz) greift ein bislang nur wenig beachtetes Thema auf. Jeder weiß, wie wichtig Schlaf für die kognitive Leistungsfähigkeit einerseits und für die körperlichen Funktionen andererseits ist. Systematisch untersucht ist das für Spitzensportler aber nicht. Der Beitrag zeigt schlafmedizinische Aspekte auf, die Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Spitzensportlern haben sollten, außerdem einige Erkenntnisse aus der Chronobiologie, die Konsequenzen für die Reise der deutschen Olympioniken nach Rio de Janeiro haben könnten.

Der Beitrag Infektionen im Leistungssport (Britt Hornei) thematisiert eine nicht zu unterschätzenden Facette von Gesundheitsrisiken. Neben Verletzungen spielen auch Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle. Besonders gut können sportassoziierte Infektionsketten anhand von Ausbrüchen untersucht werden. Je nach Sportart sind unterschiedliche Expositionen gegenüber Krankheitserregern und Übertragungswege wahrscheinlich. Der Beitrag gibt einen Überblick über die infektionsbedingen Erkrankungen entsprechend ihrer Ätiologie und Übertragungswege und zeigt Präventionspotenziale auf.

Die weiteren Beiträge der Ausgabe sind von olympiaübergreifender Relevanz, so auch der Beitrag Psychometrische Erholtheitsdiagnostik im Leistungssport (Sarah Kölling u.a.). Die Diagnostik des Beanspruchungs- bzw. Erholungszustandes auf körperlicher, mentaler, emotionaler und allgemeiner Ebene erfordert sensitive, valide und ökonomische diagnostische Instrumente, die sich für das Monitoring von Gruppen und für die individuelle Betreuung eignen. Die psychometrischen Verfahren Akutmaß Erholung und Beanspruchung sowie Kurzskala Erholung und Beanspruchung haben sich als vielversprechend und belastungsformunabhängig erwiesen und werden dargestellt. Der Artikel Strukturanalyse der Muskel-Sehnen-Einheit von Spitzensportlern im Jahresverlauf (Kiros Karamanidis u.a.) richtet sich an Vertreter nahezu aller Sportarten. Die Adaptation von Muskeln und Sehnen an kurz- und langfristige mechanische Belastungen verläuft nicht immer koordiniert. Eine regelmäßige Strukturanalyse einer Muskel-Sehnen-Einheit könnte dazu beitragen, Dysbalancen frühzeitig zu identifizieren und das Risiko langwieriger Sehnenverletzungen zu reduzieren. Das Hauptziel dieser Studie stellte daher eine trainingsbegleitende Strukturanalyse der Muskel-Sehnen-Einheit des M. triceps surae im Nachwuchs- und Spitzensport dar.

Im dem Überblicksbeitrag Probiotika im Leistungssport wird eine kritische Bestandsaufnahme vorgenommen. Bei extremen Ausdauerbelastungen kann es zu einer Schädigung der Darmschleimhaut kommen, bei langfristig hohem Trainingspensum zur Immunsuppression, wodurch sich das Risiko für Magen-Darm- und Atemwegsinfektionen erhöht. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder funktionellen Lebensmitteln das Risiko, gastrointestinale Symptome und Erkältungskrankheiten zu entwickeln, senken und sich dadurch Leistungseinbußen vermeiden lassen.

Mit dem Beitrag Deaflympischer Sport - die unbekannte Sportbewegung (Rainer Schliermann u.a.) betreten wir publizistischer Neuland. Der Gehörlosensport ist sowohl in der medialen als auch in der sportbezogenen Öffentlichkeit weithin unbekannt. Deshalb wird im vorliegenden Beitrag dessen geschichtliche Entwicklung dargestellt und werden die institutionellen Rahmenbedingungen dieser Sportbewegung beschrieben. Weitere Ausführungen betreffen Aspekte zum Training und Wettkampf von Athleten mit Hörschädigungen sowie die Art der Kommunikation, des Vermittelns bzw. Erlernens von Bewegungen und die Beachtung etwaiger Einschränkungen der Gleichgewichtsfähigkeit.

In der Rubrik Trainerforum gewährt Dagur Sigurdsson, der nach seiner langjährigen höchst erfolgreichen Athletenlaufbahn den Trainerberuf ergriff, Einblicke in den Trainings- und Wettkampfalltag der Handball-Nationalmannschaft - mit der er in einem atemberaubenden Endspurt die Qualifikation für die Olympischen Spiele schaffte. "Nicht die Menge macht's, sondern die Qualität", so sein Credo.

Der Beitrag "Wenn ich auf dem Spielfeld stehe, zerreiß ich mich!" - Moral in der Trainer-Athlet-Kommunikation (Carmen Borggrefe/Klaus Cachay) bildet den vierten Teil einer Serie von sechs Aufsätzen, in denen ausgewählte Forschungsergebnisse zu den Problemen der Trainer-Athlet-Kommunikation im Spitzensport vorgestellt werden. Ausgehend von der wohl begründeten Auffassung, dass es sich bei der Trainer-Athlet-Kommunikation um einen zentralen Faktor sportlicher Leistungserstellung handelt, bieten die Autoren Trainern wertvolle Anregungen zur Optimierung ihres Arbeitsalltags.

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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 28-31 / 12. Juli 2016, S. 39
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2016

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