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MELDUNG/148: Skandal - Bundesregierung unterstützt tierquälerische ukrainische Legehennenfabriken (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 6. August 2012

Skandal: Bundesregierung unterstützt tierquälerische Legehennenfabriken in der Ukraine



Nach Medienberichten vergibt die Bundesregierung an deutsche Unternehmen Exportkreditgarantien, die damit Legehennenfabriken in der Ukraine fördern. Geplant ist offensichtlich der Verkauf von Käfigbatterien für acht Millionen Legehennen. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die Bundesregierung scharf und fordert die zuständigen Ministerien auf, von diesen Unterstützungen Abstand zu nehmen. Darüber hinaus befürchtet der Verband, dass die tierquälerischen Eier aus der Ukraine in Produkten, wie Nudeln oder Backwaren, auch auf den deutschen Markt gelangen könnten. Nur eine verpflichtende Kennzeichnung von allen Fertigprodukten entsprechend den Haltungssystemen der Legehennen hilft Käfigqual sicher zu erkennen und zu vermeiden.

"Da verschlägt es selbst uns Tierschützern, die wir an politische Doppelzüngigkeit gewöhnt sind, die Sprache. EU-weit ist die Haltung von Legehennen in Legebatterien verboten und die Bundesregierung möchte nun in der Ukraine den Bau riesiger Käfigqualanlagen unterstützen. Hier zeigt sich, wie ehrlich es die Regierung mit dem Tierschutz meint. Die Legehennen sind ihr egal, allein wirtschaftliche Interessen zählen", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Egal sind ihr auch die Wünsche der Verbraucher - denn die wollen keine Käfigqualeier. Doch die Gefahr ist groß, dass diese Eier z. B. über Produkte in denen sie verarbeitet wurden, auf unseren Tellern landen", so Schröder weiter.

Ein EU-weiter Ausstieg aus der herkömmlichen Legebatterie wurde zum 1.1.2012 gesetzlich vorgeschrieben. "Sinnvoller wäre es sicher gewesen, die Ukraine so zu beraten, dass dort EU-konform gebaut wird, um das Land auch an dieser Stelle auf eine mögliche Aufnahme in die EU vorzubereiten", so Schröder abschließend.

Eine der beiden geplanten Anlagen soll 10 Gebäude mit je 500.000 Tieren umfassen. In jedem Gebäude sollen 42 Reihen mit Legebatterien angeordnet werden, wobei in jeder Reihe knapp 12.000 Tiere aufgestallt werden sollen.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 6. August 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2012