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POLITIK/585: Brandzeichenverbot hoffentlich im Pferdegalopp (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 27. Januar 2011

Brandzeichenverbot hoffentlich im Pferdegalopp

- Beratung im Bundestag
- Deutscher Tierschutzbund startet Kampagne


Im Oktober letzten Jahres hatte der Bundesrat dem rheinland-pfälzischen Antrag zum Verbot des Schenkelbrandes bei Pferden zugestimmt. Nun befasst sich auf Antrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen der Bundestag mit dem beschlossenen Verbot des Schenkelbrandes bei Pferden. Noch im Laufe dieser Woche wird der Antrag, mit dem die Bundesregierung aufgefordert wird, einen Gesetzentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes vorzulegen, zur Beschlussempfehlung in das Ausschussverfahren gegeben. Der Deutsche Tierschutzbund fordert bereits seit Jahren das Verbot dieser Tierqual und hofft auf ein zügiges Voranschreiten der Beratungen im Bundestag.

"Nach unserem großen Erfolg im Oktober letzten Jahres erwarten wir nun, dass die Bundesregierung den Beschluss zügig umsetzt", fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Eine Verschleppung des Themas werden wir nicht hinnehmen. Wir brauchen das Verbot noch bevor die nächsten Fohlen im Frühsommer gebrannt werden. Damit das Thema nicht in den Gesetzesmühlen hängen bleibt, erhöhen wir den Druck auch medial mit einem neuen Poster- und Postkartenmotiv", so Apel abschließend.

Obwohl seit dem 1. Juli 2009 eine EU-weit gültige Kennzeichnungspflicht mit einem Mikrochip für alle Pferde gilt, werden nach wie vor Fohlen dem qualvollen und unnötigen Brennen ausgesetzt. Das "Chippen" hingegen ist fälschungssicher und macht jedes Pferd individuell und unverwechselbar identifizierbar. Das Brandzeichen aber hat nur einen Werbezweck für den jeweiligen Zuchtverband, wie beispielsweise dem Hannoveraner-Verband, und stellt somit keine individuelle und unverwechselbare Kennzeichnungsmethode dar.

Fohlen erleiden durch Brandzeichen Verbrennungen dritten Grades (irreversible Zerstörung der Oberhaut und der Haarfollikel). Mit einem bis zur Rotglut erhitzten Brenneisen wird den Tieren ein schmerzhaftes Brandmal aufgedrückt. Dadurch werden große Narben künstlich herbeigeführt, die sich von der gesunden Haut abheben und lebenslang sichtbar sind.

Das neue Motiv "Fühl dich wie ein Pferd", das eine Frau zeigt, die das Hannoveraner-Pferdebrandzeichen auf der linken Schulter trägt, sowie weitere Informationen finden Sie hier:
www.tierschutzbund.de/schenkelbrand.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 27. Januar 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2011