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TIERVERSUCH/747: Appell an Bundeskanzlerin Merkel - "Leiten Sie das Ende für Tierversuche ein!" (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 2. Februar 2018

Appell an Bundeskanzlerin Merkel:

"Leiten Sie das Ende für Tierversuche ein!"


Der Deutsche Tierschutzbund fordert im Zuge der aktuellen Diskussionen über Abgasversuche an Affen und Klonversuche mit Affen in China von der Bundeskanzlerin ein Ausstiegsszenario hin zu einer tierversuchsfreien Forschung. In Deutschland leiden jährlich rund drei Millionen Tiere in Versuchen; den Leiden folgt fast immer der Tod. Aus Sicht der Tierschützer braucht es eine Gesamtstrategie, um Tierversuche einzuschränken und wo möglich durch Alternativmethoden zu ersetzen. Vorbild könnten die Niederlande sein: dort ist ein Ende der Tierversuche bis 2025 das nationale Ziel.

"Bundeskanzlerin Merkel hat mit der nationalen Strategie zur Energiewende bereits gezeigt, dass eine Politik der Umkehr möglich ist. Diesen Mut und diese Entschlossenheit wünschen wir uns auch beim Thema Tierversuche. Das Tierleid in den Laboren muss endlich aufhören", fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Die Bundesregierung hatte jüngst die mangelnde ethische Vertretbarkeit der Abgas-Versuche an Affen in den USA angeprangert. Merkels Landwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte zudem mehrfach öffentlich verkündet, dass es sein langfristiges Ziel sei, Tierversuche komplett zu ersetzen. Eine EU-Richtlinie (2010/63) formuliert ebenfalls das Ziel, Tierversuche zu ersetzen. Die Bundesregierung könnte auf dieser Basis eine Ausstiegsstrategie entwerfen und gleichzeitig Förderpläne für tierversuchsfreie Alternativmethoden entwickeln. Schröder dazu: "Unsere Nachbarn in den Niederlanden machen es uns vor: Sie haben das konkrete Ziel formuliert, alle Tierversuche zur Prüfung von Stoffen, etwa von Chemikalien oder pharmazeutischen Inhaltsstoffen, bis 2025 zu beenden und gleichzeitig den Wissenschaftsstandort zu stärken, indem man weltweit Vorreiter für eine Forschung ohne Tierversuche werden will. Das ist mutig und sollte für Deutschland ein Vorbild sein."

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 2. Februar 2018
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2018

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