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ATOM/1034: Sellafield Gorleben Brunsbüttel (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 6. Februar 2014

Sellafield Gorleben Brunsbüttel

BI fordert Castor-Stopp



Das Gelände der Atomfabrik Sellafield ist verseucht. Wegen erhöhter Werte von Radioaktivität sind Mitarbeiter der Atomanlage im englischen Sellafield aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben. Die Wiederaufbereitungsanlage laufe weiter im normalen Betrieb, allerdings nur mit den wichtigsten Mitarbeitern, teilte der Betreiber Ende Januar mit.

In Sellafield gibt es unter anderem ein Atomkraftwerk und eine Wiederaufbereitungsanlage. In der Wiederaufarbeitungsanlage im Nordwesten des Landes waren 2005 über mehrere Monate hinweg unbemerkt etwa 83.000 Liter einer hoch radioaktiven Flüssigkeit ausgelaufen. Grund war damals ein Leck in einer Leitung.

In der britischen Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) wird Plutonium aus abgebrannten Brennelementen deutscher Reaktoren abgetrennt. Das Plutonium wird bei der Brennelementfertigung beigemischt, um Atomkraftwerke mit einem höheren Abbrand betreiben zu können. Die sogenannten MOX-Brennelemente werden u.a. im Atomkraftwerk Grohnde eingesetzt.

"Ausgerechnet Sellafield", betont Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), denn aus Sellafield sollen ab dem Jahr 2015 die hochradioaktiven verglasten Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in 21 Castor-Behältern in ein kraftwerksnahes Zwischenlager verbracht werden. Im Gespräch sind zur Zeit Biblis, Philippsburg und Brunsbüttel, Gorleben kann nach der Novelle des Atomgesetzes im vergangenen Jahr mit dieser Ladung nicht mehr angefahren werden.

"Ausgerechnet Brunsbüttel", hält Martin Donat, der BI-Vorsitzende den Verhandlungsführern aus Bund und Ländern vor. Völlig ignoriert würde, dass das Oberverwaltungsgericht Schleswig dem Lager die Betriebserlaubnis entzogen hat. "Und dieses Urteil stellt die Sicherheit eines Zwischenlagers fundamental in Frage", schreibt die BI. Die Gorleben-Gegner plädieren deshalb mit Nachdruck für den Stopp der Wiederaufarbeitung und einen generellen Castor-Stopp. Solange sich in der Endlagerfrage keine Lösung abzeichnet, solle der Müll bleiben, wo er ist.

http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?page_id=11192

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Quelle:
Pressemitteilung, 06.02.2014
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2014