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VERWERTUNG/158: Glatte Plastikkorken nicht als Naturkorken sammeln (Stadt Herten)


Stadt Herten - Pressemitteilung von Dienstag, 14. Juli 2009

Glatte Plastikkorken gehören nicht zur Naturkork-Sammlung

ZBH weist auf Bedeutung der Trennung hin


Herten. Der Zentrale Betriebshof sammelt am Recyclinghof, Zum Bauhof 5 in Herten, seit vielen Jahren Flaschenkorken aus Kork. In letzter Zeit landen in der Kork-Sammlung aber auch immer häufiger Kunststoffkorken, die mühsam aussortiert werden. Deshalb bittet der ZBH darum, nur Flaschenkorken aus Naturkork in die Sammlung zu geben.

Zum Hintergrund: Nicht nur in Herten werden fleißig Korken aus Kork gesammelt. Auch die anderen Städte des Kreis Recklinghausen sammeln mit. Sind genug Korken zusammen gekommen, werden diese zum Epilepsiezentrum Kork in den gleichnamigen Ort transportiert. Hier werden die Korken von behinderten Menschen zu hochwertigem Dämmmaterial für den Hausbau weiterverarbeitet.

Neben der sozialen Komponente durch die Beschäftigung behinderter Menschen hat die Wiederverwertung von Flaschenkorken auch einen ökologischen Aspekt. Korken und andere Korkprodukte werden aus der Rinde der im Mittelmeerraum wachsenden Korkeichen hergestellt. Die wirtschaftlich nutzbaren Korkeichen wachsen im westlichen Mittelmeerraum. Von der Neupflanzung bis zur ersten Ernte vergehen 25 Jahre. Danach ist ein Abschälen der Rinde nur noch alle 7 bis 10 Jahre möglich, will man den Baum nicht schädigen.

Die Nachfrage nach Kork ist in den letzten Jahren aufgrund seiner guten Eigenschaft als natürlicher Baustoff stark gestiegen, so dass die Korkeichen in immer kürzeren Abständen geschält und die Rinde geerntet wird - mit der Folge einer drohenden Übernutzung der Korkeichkulturen, die einen besonderen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bieten.

Aufgrund der großen Nachfrage nach Kork tauchen neuerdings immer mehr Flaschenkorken auf, die nicht aus Kork, sondern aus Kunststoff hergestellt sind. Sie sehen den echten Korken auf dem ersten Blick täuschend ähnlich. Landen diese Kunststoffkorken bei der Korksammlung müssen sie kostenaufwändig und mühsam aussortiert werden.

Daher sollten keine Kunststoffkorken in die Korkensammlung gegeben werden. Die Kunststoffkorken können als Verkaufsverpackung über die gelbe Tonne und den gelben Sack entsorgt werden.

Wie erkennt man nun aber einen Korken aus Kunststoff? Die echten Korken sind meist etwas dunkler von der Farbe. Man kann von allen Seiten das typische Korkmuster erkennen. Außerdem haben sie eine eher raue Oberfläche, die teilweise mit Riefen oder kleinen Löchern bedeckt ist.

Die Oberfläche der modernen Kunststoffkorken fühlt sich glatt und leicht wachsig an. An den Enden sieht man den Unterschied am besten. Der Innenkern zeigt eine sehr homogene, gleichmäßige feinkörnige Zellstruktur. Die Farbe ist sehr gleichmäßig, das typische Korkmuster fehlt völlig, ebenso die korktypischen Riefen und Dellen im Material.


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Quelle:
Pressestelle der Stadt Herten
45697 Herten
Telefon: (02366)303-357
Fax:(02366)303-523
Web:http://www.herten.de
E-Mail: pressestelle@herten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2009