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AKTION/051: NABU startet Mitmach-Aktion zum Schutz der Brandgans im Wattenmeer (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 30. März 2011 - Umwelt/Vögel

NABU startet Mitmach-Aktion zum Schutz der Brandgans im Wattenmeer

Umweltverband will Ursachen für Rückgang des Charaktervogels erforschen


Berlin - Der NABU ruft Urlauber und Bewohner der Wattenmeerküste und der Nordsee-Inseln auf, vom 31. März bis zum 31. Oktober Brandgänse zu zählen und die Ergebnisse dem NABU zu melden. Die Brandgans ist ein auffälliger Charaktervogel des deutschen Wattenmeeres, doch die Bestände dort haben in den letzten Jahren abgenommen. Der NABU sucht jetzt nach den Ursachen.

Deshalb bittet der NABU Besucher und Bewohner am Wattenmeer bei einem Spaziergang oder einer Vogelexkursion nach Brandgänsen Ausschau zu halten - am besten mit einem Fernglas, um die Tiere nicht zu stören. Die Beobachtungen können mit Ort und Datum auf dem Meldebogen im Aktionsfaltblatt eingetragen und mit der bereits frankierten Zählkarte an das Michael-Otto-Institut im NABU geschickt werden, oder auch online übermittelt werden unter der Internetadresse www.nabu.de/brandgans. "Uns interessiert besonders, wie sich der Brandgans-Nachwuchs im Wattenmeer entwickelt", erklärt Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut im NABU, das die Aktion wissenschaftlich betreut. "Eine vollständige Erfassung aller Brandgänse kann durch die Aktion natürlich nicht gewährleistet werden, denn in die unzugänglichen Nationalpark-Bereiche sollten Besucher nicht gelangen, damit den Vögeln wichtige Rückzugsräume bleiben", sagt NABU-Wattenmeer-Experte Eric Neuling.

Im vergangenen Jahr meldeten Nordseebesucher mit fast 500 Einsendungen mehr als 24.000 Brandgänse. Dabei wurden in Schleswig-Holstein mit 16.000 Vögeln doppelt so viele Brandgänse beobachtet wie im niedersächsischen und hamburgischen Wattenmeer. Zugleich wurden in Niedersachsen jedoch fast zwei Drittel aller Küken gezählt. Um die Aussagekraft dieser ersten Ergebnisse der "Citizen-Science"-Kampagne - also der wissenschaftlichen Arbeit durch Laien - zu untermauern, wird die Aktion in diesem Jahr fortgeführt. Zudem plant der NABU für dieses Jahr weitergehende Forschungsvorhaben zur Brandgans.

Unterstützer der Aktion sind in diesem Jahr die Wattenmeer-Nationalparks Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen, die Schutzstation Wattenmeer und die Nordsee-Tourismus-Service GmbH. Als Ansporn für die Mithilfe zum Schutz der Brandgans werden unter den Teilnehmern viele Sachpreise verlost. Der erste Preis ist die Teilnahme an einem Forschungstag am Michael-Otto-Institut in Bergenhusen.

Informationsfaltblätter mit frankierten Teilnahmekarten zur Brandgansaktion liegen in allen NABU-Zentren und vielen Besuchereinrichtungen am Wattenmeer aus, oder können kostenlos bestellt werden:
- NABU-Natur Shop, Gutenbergstraße 12, 30966 Hemmingen, Tel. 0511.2 15 7111, Info@NABU-Natur-Shop.de, oder unter
- www.NABU.de/shop, für die Regionen Schleswig-Holstein Nord (Art.-Nr. 5218, Schleswig-Holstein Süd (Art.-Nr. 5219), Niedersachsen-Ost (Art.-Nr. 5220), Niedersachsen-West (Art.-Nr. 5221) und Unterelbe und Hamburg (Art.-Nr. 5225)

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/brandgans


Hintergrund:
Das Wattenmeer ist mit 10.000 Quadratkilometern die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt und bietet Nahrung und Lebensraum für mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten. Für jährlich 10 bis 12 MillionenZugvögel ist es ein unverzichtbares Rastgebiet. Mit eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen sowie auf politischer Ebene setzt sich der NABU für den Schutz des Wattenmeeres ein und hat wesentlich zur Ausweisung der drei Nationalparks beigetragen. Im Jahr 2009 wurden die Wattenmeer-Nationalparks in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 40/2011, 30.03.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2011