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AKTION/216: "Stunde der Gartenvögel"-Endergebnis - Amsel wieder vorn in Bremen (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 2. Juni 2015

"Stunde der Gartenvögel"-Endergebnis: Amsel wieder vorn - Spatz und Meisen folgen


(Bremen, den 02.06.15) Das war nur ein kurzer Höhenflug für den Spatzen: Vergangenes Jahr noch eroberten die lautstarken Gesellen erstmals auch in Bremen den Spitzenplatz bei der Vogelzählung des NABU. Dies Jahr nun hat die Amsel die alte Ordnung wieder hergestellt. 376 Vogelfreunde zählten bei der "Stunde der Gartenvögel" in Bremen 7.267 Vögel aus 72 Arten. Die Ergebnisse können jetzt unter www.NABU.de detailliert abgerufen werden. Bundesweit gab es mehr als 47.000 Teilnehmer, die insgesamt mehr als eine Million Vögel gemeldet haben.

Tauben verdoppeln sich zahlenmäßig

Die Auswertung der diesjährigen "Vogelinventur" bestätigt Trends der Vorjahre. Nach Amsel und Spatz folgen unverändert Kohlmeise und Blaumeise auf den Plätzen 3 und 4. Dann gibt es jedoch erste Umstellungen. Die Ringeltaube schiebt sich bei einer Verdoppelung der Sichtungen auf den fünften Platz vor und verdrängt dort die Elster. "Es kann gut sein, dass der milde Winter den Tauben geholfen hat, es kann aber auch daran liegen, dass wir sie erstmals mit Bild im Zählflyer zur Aktion aufgeführt haben", so NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, "wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beiden Ursachen. Die Verschlechterung der Elster spiegele einen bundesweiten negativen Trend für die kecken schwarzweißen Rabenvögel wider. "Die Bestandsentwicklung der Elster im Vergleich zu den eher zunehmenden Trends einiger anderer Singvögel in der Stadt widerlegt die alte Behauptung, die Elster wäre für den Rückgang anderer Singvogelarten verantwortlich", betont der Vogelkenner und räumt ein: "Ja, die Elstern räubern auch mal ein Nest aus, aber das zerstört nicht ganze Populationen."

Feldsperling kommt in die Städte

Ein Gewinner ist der Bruder des Spatzes, der Feldsperling. "Ihn zieht es schon seit mehreren Jahren verstärkt in die Siedlungsgebiete, während er in ländlichen Räumen abnimmt", stellt Sönke Hofmann fest. "Das liegt an der Industrialisierung der Landwirtschaft, Insekten werden totgespritzt und wertvolle Nahrungsbiotope wie Hecken, Ackerrandstreifen und Brachflächen kamen in den letzten Jahrzehnten unter den Pflug."

Gartenvogel-Infopaket

Ein strukturreicher Garten mit einigen Obstbäumen und wilden Ecken, kann dem Feldsperling und vielen weiteren gefiederten Freunden sowohl Nistmöglichkeiten als auch ausreichend Nahrung bieten. Tipps zum naturnahen und vogelgerechten Garten gibt es im Gartenvogel-Paket für 5 Euro beim NABU, Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 02.06.2015
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2015

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