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AKTION/252: Schwalben im Oberharz willkommen heißen (NABU Südostniedersachsen-Harz)


NABU Südostniedersachsen-Harz
Pressemitteilung Nr. 20/16 - 30.5.2016

Schwalben im Oberharz willkommen heißen

NABU gibt Tipps und ruft auf zur Meldung der gefiederten Untermieter


Altenau - Die Schwalben sind wieder in ihre Brutgebiete vor unserer Haustür zurückgekehrt. "Ihr fröhliches Gezwitscher lässt gute Laune aufkommen - sie sind die Vorboten des Sommers! Wenn sie hoch in das Himmelblau steigen, können wir uns auf gutes Wetter freuen", erklärt der Altenauer Daniel Dürholt vom NABU Goslar und ruft dazu auf, den Mehl- und Rauchschwalben sowie den Mauerseglern tatkräftig 'unter die Flügel zu greifen'.


Mehlschwalbe am Boden - Foto: © Manfred Delpho, NABU

Mehlschwalbe
Foto: © Manfred Delpho, NABU

Jahrhundertelang waren Schwalben in jedem Dorf, auf jedem Bauernhof und in jeder Stadt zu Hause. Während sich Rauchschwalben auf Balken und Mauervorsprüngen in warmen Ställen einnisten, bauen Mehlschwalben ihr kunstvolles Nest meist außen, an rauen Hauswänden, hoch unterm Dachvorsprung. Der Mauersegler lässt sich lediglich zur Brutzeit im Nest nieder, den Großteil seines Lebens verbringt er in der Luft. "Schwalben ernähren sich vor allem von Fliegen, Mücken und Schnaken. So vertilgt eine Familie während der Jungenaufzucht zahllose Insekten", erklärt Daniel Dürholt. Kein Wunder, dass die fleißigen Untermieterinnen von jeher als Glücksbringer betrachtet wurden.


Zwei Nester am Haus, aus einem guckt eine Schwalbe - Foto: © Walter Wimmer, NABU

Mehlschwalben
Foto: © Walter Wimmer, NABU

Doch die Intensivierung der Landwirtschaft, verstärkte Hygieneanforderungen sowie die starke Versiegelung der Landschaft machen den Vögeln zu schaffen. Der Rauchschwalbe, die ihr Nest im Innern von Gebäuden baut, fehlt es zunehmend an offenen Ställen, Schuppen, Toreinfahrten und Hausfluren. An modernen, glatten Häuserfassaden kann die Mehlschwalbe ihr Nest nicht anheften. Lehm, das Baumaterial für die Nester, wird knapp, denn auf asphaltierten und betonierten Wegen, Plätzen und Höfen gibt es keine schlammigen Pfützen mehr. Dem Mauersegler gehen durch Gebäudesanierungen die Brutplätze aus. Der NABU Goslar bittet deshalb die Bevölkerung darum, Rücksicht auf am Haus brütende Vögel zu nehmen.

Daniel Dürholt ruft alle Menschen in Altenau und Umgebung dazu auf, Standorte von Nestern und Kolonien von Mehl- und Rauchschwalben sowie von Mauerseglern an ihn weiterzugeben. Auf diese Art und Weise möchte der NABU Goslar einen besseren Überblick über die Situation der Akrobaten der Lüfte erhalten. Machen Sie mit und melden Sie Ihre Untermieter!


Schwalbenfreundliches Haus

Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern dulden, werden vom NABU mit einer Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" ausgezeichnet. Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" hofft der NABU dazu beizutragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Bewerben können sich Hausbesitzer, die das Brutgeschehen der wendigen Flugkünstler und Sommerboten dulden und fördern. Ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus,


Alles rund um das Thema Schwalben sowie Anträge auf Auszeichnung als 'Schwalbenfreundliches Haus' finden Sie im Netz unter:
https://niedersachsen.nabu.de/Schwalben

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 20/16, 30.5.2016
NABU-Regionalgeschäftsstelle Südostniedersachsen-Harz
www.NABU-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2016

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